HP Deutschland möchte Lohnverzicht

Die Angestellten sollen freiwillig auf 10 Prozent des Gehalts oder auf Urlaub verzichten und HP auch in Deutschland Einsparungen in Millionenhöhe bringen.

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  • dpa

Die Beschäftigten von Hewlett-Packard Deutschland sollen freiwillig bis Ende Oktober 18 Millionen Mark einsparen, indem sie auf Gehalt oder Urlaub verzichten. Damit will die Geschäftsführung die Voraussetzungen schaffen, um die Kostenstrukturen auf das Niveau der Wettbewerber zu bringen, sagte HP-Deutschland-Chef Heribert Schmitz am Donnerstag in Stuttgart. Das geplante Umsatzwachstum von 15 Prozent werde HP im laufenden Jahr nicht erreichen.

Entlassungen will der Computerkonzern vermeiden. Aber mit dem Ausnutzen der normalen Fluktuation und einem Vorruhestandsprogramm werde die Zahl der Arbeitsplätze Ende des Jahres bei etwa 6000 liegen. HP Deutschland leidet vor allem unter den Schwierigkeiten auf dem PC-Markt und dem schwachen Geschäft mit Servern und Workstations. Andere Bereiche wie HP Services und HP Consulting können dagegen teilweise hohe zweistelligen Zuwachsraten aufweisen. Deshalb wurden im laufenden Geschäftsjahr 2000/2001 dort auch 250 neue Arbeitsplätze geschaffen, sodass HP am Jahresende immer noch mehr Beschäftigte haben wird als vor einem Jahr.

Rund 5500 Mitarbeiter bekamen in diesen Tagen einen Brief, in dem sie gebeten wurden, freiwillig für vier Monate auf zehn Prozent Lohn oder acht Tage Urlaub oder auf eine Kombination von beiden zu verzichten. Es sei auch möglich, sich nicht an der Sparkation zu beteiligen. Die Anonymität sei gesichert, keiner der 800 Führungskräfte im Haus könne erfahren, wer sich an der Aktion beteiligt habe und wer nicht, sagte Personalchef Fritz Schuller. Das Management habe sich bereiterklärt, 15 Prozent des Gehalts zu sparen.

Die Gewerkschaft IG Metall hat die Aktion scharf kritisiert und fürchtet, das künftig nicht die Arbeitsleistung des Einzelnen, sondern die ständig wechselnde Performance des Unternehmens an der Börse die Richtschnur für die Einkommensentwicklung sein könnte.

Schmitz zeigte sich optimistisch, mit dem Ausbau der Dienstleistungen und einer noch stärkeren Kundenorientierung wichtige Weichen für die Zukunft stellen zu können. Außerdem schaut sich HP Deutschland auch nach Akquisitionen bei jungen Internet-Unternehmen um, die momentan unter den extrem schlechten Kursen leiden und deshalb günstig zu bekommen sind. HP Deutschland hat im vergangenen Jahr 9,6 Milliarden Mark Umsatz erreicht. Das amerikanische Mutterhaus kam 1999/2900 auf 48,8 Milliarden US-Dollar. (dpa) / (jk)