HP: Die Zukunft des PC-Monitors könnte modular sein
HP forscht an Monitoren, die aus Mikro-LED-Modulen bestehen. Nutzer könnten sich so das gewünschte Seitenverhältnis zusammenbasteln.
Geht es nach HP, könnten PC-Monitore künftig mit Mikro-LED-Technik in modularer Bauweise erscheinen. Nutzer könnten sich dann ein Basismodul mit einem Standfuß und den Anschlüssen kaufen und dieses mit unterschiedlichen Zusatzmodulen erweitern. Damit wären unterschiedliche Seitenverhältnisse innerhalb eines einzelnen Baukastensystems möglich.
Mikro-LEDs ermöglichen solche Konstrukte, weil sie winzige Leuchtdioden direkt als Pixel verwenden. Sie brauchen weder einen lichtsteuernden LCD-Layer noch eine selbstleuchtende organische Schicht.
In einer Forschungszusammenfassung sinniert HP über ein 12 Zoll × 12 Zoll großes Basismodul und 6 Zoll × 12 großen Erweiterungen, wahlweise flach oder gekrümmt. Zumindest initial sieht der Hersteller allerdings nicht vor, dass mehrere Erweiterungen hintereinander gekoppelt werden können.
Konfigurationen, die keinen Quader ergeben, wĂĽrden Windows oder andere Betriebssysteme als mehrere logische Displays erkennen, etwa, wenn man ein Basismodul oben und rechts erweitert. Mehrere Basismodule nebeneinander wĂĽrden stets als unterschiedliche Monitore erkannt.
Zahlreiche Nachteile
Zur Auflösung äußert sich HP bislang nicht. Kein Wunder, denn bisher eignen sich Mikro-LEDs nicht für den Einsatz in PC-Monitoren. Zu groß sind die Pixel und zu teuer ist die Produktion. Die Fertigungskosten dürften HP auch veranlasst haben, ein modulares Konzept auszuarbeiten. Kleinere Panels lassen sich günstiger produzieren, zudem müssen bei Pixelfehlern nur noch Module und nicht mehr das komplette Display ausgetauscht werden.
Das Konzept hat allerdings auch erhebliche Nachteile, abseits von möglichen Fehlern bei der Erkennung. Insbesondere die Darstellungsqualität ist ein Problem, da die Übergänge zwischen den Modulen potenziell sichtbar sind.
HP erwägt, das Problem einfach zu ignorieren oder auf verschiedene Weisen anzugehen. Eine Möglichkeit wäre, Materialien mit variablem Brechungsindex zu verwenden und die restlichen Verzerrungen mit einem Zusatzprozessor aus dem Bild zu rechnen. Hier dürfte das Fehlerpotenzial allerdings groß sein.
Die vorgegebene Auflösung pro Modul würde derweil die Flexibilität einschränken. Wer zum Beispiel einen exotischen 1:1-Monitor haben möchte, müsste den recht hoch bauen, um auf eine passable Auflösung zu kommen.
Bisher bauen primär LG und Samsung riesige Videoleinwände mit Mikro-LED-Modulen. Weil die Pixeldichte dort wesentlich niedriger ist als bei Monitoren und man weiter weg vom Bildschirm sitzt, sind die Bildübergänge dort kein Problem. Die Preise sind aktuell allerdings nicht massentauglich, weshalb die Technik primär in ausgewählten Kinos zum Einsatz kommt.
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(mma)