HP erzielt höheren Gewinn als erwartet

Trotz eines Umsatzrückgangs konnte HP im ersten Quartal seinen operativen Gewinn steigern.

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HP musste im ersten Quartal des Geschäftsjahres -- dem dritten Quartal nach der vollzogenen Fusion mit Compaq -- einen Umsatzrückgang hinnehmen. Gegenüber dem Vorquartal konnte das Unternehmen 17,9 Milliarden US-Dollar umsetzen, 100 Millionen weniger als im Quartal zuvor. Das Unternehmen begründet den Schwund mit der anhaltenden Investitionszurückhaltung in den USA und in Japan. In Europa sowie in Asien-Pazifik konnte HP hingegen den Umsatz steigern. Finanzexperten an der Wall Street waren von 18,5 Milliarden Umsatz ausgegangen.

Beim operativen Gewinn vor Sonderposten ("Non-GAAP") hatten die Experten allerdings zu tief gestapelt. Er betrug 1,1 Milliarden US-Dollar oder 29 US-Cent pro Aktie. Die Analysten hatten einen Gewinn von 27 US-Cent pro Aktie erwartet. Auf GAAP-Basis konnte HP 879 Millionen US-Dollar operativen Gewinn einstreichen, mehr als das Doppelte des Vorquartals. Der Gewinn pro Aktie betrug hier 24 US-Cent. Netto blieben HP 721 Millionen US-Dollar übrig gegenüber 390 Millionen US-Dollar im vierten Quartal 2002.

CEO Carly Fiorina bezeichnete den operativen Gewinn des abgelaufenen Quartals als das beste Ergebnis seit der Fusion mit Compaq. "Wir haben gute Fortschritte bei den Kosteneinsparungen erzielt, unsere Marktanteile in jedem Geschäftsbereich vergrößert und die Bruttogewinnmarge gesteigert." Diese stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 26,5 Prozent. Bei der derzeitigen Weltlage sei eine Vorhersage der kommenden Quartale aber schwierig, meinte die HP-Chefin bei der Vorlage der Geschäftszahlen. Dennoch wagte sie für das zweite Quartal 2003 eine Prognose: Der operative Gewinn vor Sonderposten werde 27 US-Cent pro Aktie betragen.

Der Umsatz im Bereich Personal Systems betrug 5,1 Milliarden US-Dollar und lag somit 2 Prozent höher als im vorigen Quartal. Auch konnte hier ein operativer Gewinn von 33 Millionen US-Dollar erwirtschaftet werden gegenüber einem Verlust im vorigen Quartal von 68 Millionen US-Dollar. Vor allem bei Consumer-PCs und Handhelds sei die Nachfrage angestiegen, während sie bei Notebooks, kommerziellen PCs und Workstations nachgelassen habe.

Der Umsatz in der Sparte Enterprise Systems ging zwar um 6 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar zurück, doch konnte HP den Verlust hier von 129 Millionen auf 83 Millionen US-Dollar eindampfen. Dies sei gelungen, teilt das Unternehmen mit, da sich HPs Marktanteil vergrößert habe und Kosteneinsparungen gefruchtet hätten. Die Investitionszurückhaltung der Unternehmen zeigt sich etwa bei "geschäftskritischen" Servern, wo der Umsatz um 12 Prozent schwand; bei Industriestandard-Servern und Speichersystemen jeweils um 5 Prozent.

In der größten Unternehmenssparte Imaging and Printing konnte HP das Umsatzniveau des traditionell starken vierten Quartals mit 5,6 Milliarden US-Dollar halten. Allerdings ging gegenüber dem Vorquartal der operative Gewinn hier um 4 Prozent auf 907 Millionen US-Dollar zurück. (anw)