HP giftet gegen Tintenhersteller

HP droht wieder einmal einem australischem Tintenentwickler mit rechtlichen Schritten. Er soll die Lizenznehmer seiner angeblich nach HP-patentiertem Rezept hergestellten Tinten zur Gesetzestreue bewegen.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

HP sprüht juristisches Gift gegen einen Tintenbrauer. Der Drucker-Hersteller will im Rahmen der andauernden weltweiten Tintenfahndung entdeckt haben, dass Cartridge World seine farbigen Flüssigkeiten nach einer mit HP-Patenten belegten Rezeptur zusammenrührt. HP hat den nordamerikanischen Ableger des australischen Unternehmens nun aufgefordert, seine diversen Franchise-Nehmer zu gesetzestreuem Handeln zu bewegen.

Ein ähnlicher Streit zwischen HP und InkCycle, dessen Tinten unter anderen auch der US-Bürobedarfsriese Staples verkauft hatte, konnte nach HP-Angaben durch eine Änderung der Brauformel beigelegt werden. Auch HP-Konkurrent Epson war jüngst erfolgreich im Kampf gegen nach Ansicht des Unternehmens illegale Tintenspritzer.

In einem anderen Tintenkrimi gab es inzwischen eine Einigung: HP hatte Rhinotek vorgeworfen, die gebraucht gekauften und wiederbefüllten Originalpatronen irreführend beschriftet zu haben. Untersuchungen hatten daraufhin ergeben, dass tatsächlich mehr als die Hälfte der Käufer die Tintencartridges für neu hielt. Rhinotek hat nun zugestimmt, auf der Verpackung künftig deutlicher auf die Wiederbefüllung hinzuweisen.

Nach eigenen Angaben investiert HP jährlich mehr als eine Milliarde US-Dollar in Forschung und Entwicklung im Imaging- und Printing-Sektor. Dort hält HP mehr als 9000 Patente, davon über 4000 Patente alleine auf die Tinten- und Tintenpatronentechnik. Drei bis fünf Jahre und bis zu 1000 Formelvarianten benötige die Firma zur Entwicklung und Optimierung jeder neuen Tintensorte. (mhe)