HP stoppt Verluste, verliert aber weiter Umsatz

Im vergangenen Quartal hat der Konzern 29,1 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das sind 3 Prozent weniger als im vierten Quartal 2012 – und der neunte Umsatzrückgang in Folge.

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Hewlett-Packard hat zum neunten Mal in Folge Quartalszahlen veröffentlicht, die einen niedrigeren Umsatz als im gleichen Quartal des jeweiligen Vorjahres ausweisen. Gäbe es keine Wechselkursschwankungen, wäre es sogar das zehnte Quartal. Allerdings konnte der Konzern im Geschäftsjahr 2013 von der Verlust- in die Gewinnzone drehen.

Da die Zahlen besser sind als an der Börse erwartet, ist der Aktienkurs Dienstagabend im nachbörslichen Handel um mehr als fünf Prozent gestiegen. In Deutschland hat HP entgegen dem Trend einen Umsatzzuwachs geschafft, der aber nicht näher beziffert wird.

HPs Geschäftsjahr 2013 ist am 31. Oktober zu Ende gegangen. Im Schlussquartal hat der Konzern 29,1 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das sind 3 Prozent weniger als im vierten Quartal 2012. Im gesamten Geschäftsjahr 2013 belief sich der Umsatz auf 112,3 Milliarden US-Dollar, was einen Rückgang von 7 Prozent darstellt.

Beim Nettoergebnis hat HP die Kehrtwende geschafft: Der Reingewinn im vierten Quartal beläuft sich auf 1,4 Milliarden Dollar, im Vorjahresquartal stand noch ein Verlust von 6,9 Milliarden zu Buche. Vom Geschäftsjahr 2013 bleiben 5,1 Milliarden Dollar übrig, nach einem Minus von 12,7 Milliarden 2012.

HP führt die sechs Geschäftssparten PC und Laptops, Hardware für große Unternehmen (Enterprise), Drucker, Enterprise-Dienstleistungen, Software sowie Finanzdienstleistungen (in der absteigenden Reihenfolge des Anteils am Gesamtumsatz). 2013 ist in allen sechs Bereichen der Umsatz zurückgegangen. Im vierten Quartal gab es immerhin bei der Enterprise-Hardware einen kleinen Zuwachs von 2 Prozent – der erste Zuwachs nach acht Quartalen. Bei Laserdruckern konnte HP seinen Marktanteil zwar vergrößern, das Geschäft mit Verbrauchsmaterial geht aber zurück.

Besonders stark sind die Rückgänge des Quartalsumsatzes mit jeweils 9 Prozent in den Bereichen Software sowie Dienstleistungen für große Unternehmen. Das schmerzt, weil Software mit mehr als 30 Prozent die höchste Gewinnspanne aller sechs Konzernsparten bringt. HP will diesen Wert weiter steigern und sich aus Softwareverträgen mit geringen Margen zurückziehen. Gleichzeitig soll das Absatzmodell Software as a Service forciert werden.

Der größte Umsatzbringer, die PC- und Laptop-Abteilung, hat zum Unbill von HP mit 3 Prozent die geringste Gewinnspanne. Der Quartalsumsatz der PC-Sparte ist um 2 Prozent gesunken. Da der Gesamtmarkt stärker schrumpft, hat HP damit Marktanteile gewonnen und die Investoren positiv überrascht. Zu dem relativ guten Ergebnis hat ein Großauftrag über Computer für Schulen im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh erheblich beigetragen. Um neue Einnahmequellen rund um PCs und Laptops zu erschließen, will HP ein "Ökosystem" für Zubehör und Dienstleistungen etablieren. Auch an einer "Mobility Strategy" wird gearbeitet.

Eine umfangreiche Kündigungswelle hat 2013 Einsparungen von zwei Milliarden Dollar gebracht. Das ist weniger als das Management erwartet hatte. 2014 soll weitere Stellen gestrichen werden. Erhöht wurde im vierten Quartal die Zahl jener Mitarbeiter, die forschen und entwickeln. In diesem Bereich will sich HP-Chefin Meg Whitman stärker engagieren. (anw)