HP verdrängt IBM von der Spitze im Servermarkt

Zum Jahresauftakt 2010 kommt wieder Schwung in das Servergeschäft. Laut Gartner kletterten die Verkaufszahlen um mehr als 20 Prozent, der Umsatz immerhin 6 Prozent. Im Gesamtmarkt hat nun HP die Nase vorn – nicht nur nach Stückzahlen, sondern auch beim Umsatz.

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IBM ist seit Jahren der umsatzstärkste Serveranbieter, Hewlett-Packard verkauft die meisten Systeme – im ersten Quartal 2010 hat sich Gartner zufolge nun HP auch im Hinblick auf die Erlöse an die Spitze des weltweiten Gesamtmarktes gesetzt. Vor rund zwei Jahren hatte Gartner HP schon einmal die Führungsrolle zugesprochen, die veröffentlichten Zahlen und damit die Rangfolge der Hersteller nachträglich aber wieder korrigiert.

Nach einem Umsatzplus von fast 16 Prozent auf 3,4 Milliarden US-Dollar – verglichen mit den ersten drei Monaten 2009 – konnte HP seinen Marktanteil auf 31,5 Prozent ausbauen. IBM hingegen musste ein Minus von 2,1 Prozent auf 3,05 Milliarden US-Dollar hinnehmen und kommt aktuell nur noch auf einem Marktanteil von 28,4 Prozent. Als wesentlichen Grund für IBMs "Schwäche" führt Gartner-Analyst Jeffrey Hewitt allerdings die typischen Verkaufszyklen im Mainframe-Geschäft an: Da IBM ein neues Modell der z-Series für die kommenden Monate angekündigt habe, würden zahlreiche Kunden ihre Kaufentscheidung bis dahin aufschieben, erläutert Hewitt.

Insgesamt registrieren die Marktforscher von Gartner aber eine Wiederbelebung des Servermarktes, der im vergangenen Jahr unter heftigen Einbußen zu leiden hatte. Deutete sich im vierten Quartal 2009 bereits eine Besserung – bei allerdings weiter rückläufigen Umsätzen an – so waren die ersten drei Monate des laufenden Jahres von deutlich wachsenden Verkaufszahlen gekennzeichnet: Gartner meldet ein Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Umsätze stiegen um immerhin 6 Prozent auf rund 10,7 Milliarden US-Dollar.

Die größte Nachfrage auf Seiten der Kunden und damit auch das Wachstum konzentrierte sich erneut auf Server mit x86-Prozessoren. Davon profitierte auch die Nummer drei der Branche, Dell. Der texanische Hersteller steigerte seine Verkaufszahlen um mehr als 33 Prozent, der Umsatz kletterte gut 35 Prozent auf 1,67 Milliarden US-Dollar. Bei Sun Microsystems – inzwischen Teil des Oracle-Konzerns – setzte sich der Abwärtstrend hingegen weiter fort: die Verkaufszahlen gingen um fast 30 Prozent zurück, der Umsatz schrumpfte sogar knapp 40 Prozent. (map)