Haifalken im Höhenflug

Übernahmeschlacht um Twitter, Amazon-Rechenzentren auf Wolke Sieben und ein Autopilot für das E-Mail-Postfach: die besten Aprilscherze aus dem Netz.

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Endlich begreift die IT-Industrie die Krise als Chance und strebt wieder aufwärts – zumindest kündigten am heutigen 1. April einige Schwergewichte hochfliegende Pläne an. So entzieht zum Beispiel Amazon seine Rechenzentren mit FACE (Floating Amazon Cloud Environment) auf naheliegende Weise dem physischen Zugriff der Behörden. Gegen das Schlapphut-Bit der Geheimdienste dürfte jedoch selbst der Cloud-Computing-Pionier machtlos sein.

Google China setzt derweil mit einem Schwarm von GPS-Tauben zum Höhenflug an, wovon sich Qualcomm offenbar inspirieren ließ. Der Mobilfunkausrüster lässt mit Wolftauben, Haifalken und Kroko-Adlern aber die robusteren WLAN-Router abheben.

Einer Meldung des Medienblogs turi2 zufolge investiert auch Axel Springer im großen Stil in das Geschäft mit gefiederter Technik und übernimmt Twitter. Ein kanadischer Blogger hingegen beharrt darauf, dass mit Identi.ca ein direkter Konkurrent den Zuschlag für den Microblogging-Dienst bekommen habe. Einem der Twitter-Gründer ist demzufolge egal, wer sein Web-2.0-Luftschloss übernimmt: "Ich hatte mir schon Sorgen darüber gemacht, dass wir mit dem ganzen Twitter-Gedöns Geld verdienen müssen! Ich bin echt froh, dass nun jemand anderes dieses Problem hat", wird er in der Nachricht aus Kanada zitiert.

Immerhin meint der Guardian, dass 140 Zeichen pro Artikel ausreichen, verabschiedet sich deshalb nach 188 Jahren von Tinte und Papier und kürzt auch sein Archiv rigoros zusammen. Gegen Papierverschwendung spricht sich auch der Chaos Computer Club aus, angeprangert werden notorische Internetausdrucker. Als Übernahmekandidat gilt auch der schwedische Bit-Torrent-Tracker Pirate Bay, angeblich ist Warner Brothers der Käufer, da sich das Studio nicht mehr anders zu helfen weiß.

Zusätzlich zu den GPS-Tauben hat Google auch einen Autopiloten für Gmail entwickelt, der zwar nicht fliegen, dafür aber E-Mails selbständig beantworten kann. Sogar die zeitraubende Korrespondenz mit nigerianischen Prinzen und Rechtsanwälten übernimmt der Autopilot für den Nutzer, da er dessen Bankverbindung auswendig kennt.

Der Browser Chrome bekommt einen 3D-Modus spendiert, die passende Brille gibt es als PDF-Datei zum Herunterladen und Ausschneiden. Opera kontert mit einer Mimiksteuerung und liefert dazu ein anschauliches Anleitungsvideo, das man bei YouTube mit verbesserter "User Experience" betrachten kann.

Ob sie ausreichend schwindelfrei sind, können durchstartende IT- und Medienmanager übrigens beim Schweizer Tourismusverband testen, obwohl sich dessen Angebot primär an angehende Felsenputzer richtet. (cwo)