Halbleiter-Verkäufe ziehen leicht an
Nach Angaben der Semiconductor Industry Association wurden im Februar 2008 1,5 Prozent mehr Chips verkauft als im Vorjahresmonat. Trotz Absatzwachstum gingen die Umsätze aufgrund des deutlichen Preisverfalls aber auf rund 20 Milliarden US-Dollar zurück.
Nach Angaben der Semiconductor Industry Association (SIA) wurden im Februar 2008 1,5 Prozent mehr Chips verkauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, berichtet das Wall Street Journal. Trotz Absatzwachstum gingen die Umsätze aufgrund des deutlichen Preisverfalls – insbesondere bei Speicherprodukten – aber auf 20,44 Milliarden US-Dollar zurück. Gegenüber Januar 2008 bedeutet dies ein Minus von fast 5 Prozent.
Nach Einschätzung von George Scalise, dem Präsidenten des Industrieverbandes, leidet die Branche vor allem unter den anhaltenden Preiseinbrüchen bei DRAM, wo die durchschnittlichen Verkaufspreise um 60 Prozent nachgeben. Obwohl die Absatzzahlen von DRAM-Produkten im Februar rund 43 Prozent zulegen konnten, gingen die Erlöse daher mehr als 40 Prozent zurück. Bleiben die Zahlen für DRAM unberücksichtigt, kommt die Halbleiterbranche aktuell auf ein Umsatzwachstum von 10 Prozent, während die Verkaufszahlen gut 12 Prozent stiegen. "Das macht deutlich, dass der Markt für Halbleiterchips grundsätzlich stark ist", betont Scalise.
Zum Jahresauftakt hatte die SIA noch optimistisch verkündet, für 2008 von einem Umsatzwachstum bis zu 7,7 Prozent auszugehen. Trotz der konjunkturellen Gefahren durch die Hypothekenkrise in den USA und die steigenden Energiepreise eröffneten sich neue und aussichtsreiche Chancen für die Branche im Sektor Unterhaltungselektronik (Consumer Electronics), unterstrich der SIA-Präsident damals. Davon ist Scalise nach wie vor überzeugt. Verschiedene Halbleiterhersteller, darunter Texas Instruments, SiRF Technology und National Semiconductor, schrauben ihre Erwartungen für das laufende Jahr inzwischen jedoch zurück.
Unterdessen beobachtet die SIA eine Verlagerung des Geschäfts in den asiatisch-pazifischen Raum. Während in Amerika und Europa die Umsätze sanken, konnten Japan und das übrige Asien um 8,2 beziehungsweise 1,2 Prozent zulegen. Insbesondere im PC-Geschäft – das traditionell ein wesentliches Standbein der Halbleiterindustrie bildet – verlieren die USA ihre angestammte Vormachtstellung. China und der übrige asiatisch-pazifische Raum hätten erstmals mehr PCs abgenommen als die Vereinigten Staaten von Amerika, erklärte Scalise – und der Rest der Welt habe diesbezüglich mit den USA gleichgezogen. (map)