Halbleiterindustrie global im Plus

Trotz stark gefallender Speicherpreise hat die globale Halbleiterindustrie nach Angaben der Industrievereinigung SIA das vergangene Jahr mit einem Plus von 3,2 Prozent abgeschlossen.

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Die Vereinigung der Halbleiterindustrie SIA gab die Umsatzzahlen für das Jahr 2007 bekannt. Demnach verzeichnete der Halbleiterindustrie weltweit ein Umsatzplus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 255,6 Milliarden US-Dollar. Das Marktforschungsinstitut Gartner hatte noch im Dezember mit einem Zuwachs um 2,9 Prozent auf deutlich höhere 270,3 Milliarden US-Dollar gerechnet. Solche Differenzen in den Zahlen sind nicht ungewöhnlich, die Berechnungsgrundlagen nicht immer nachvollziehbar. In der Tendenz stimmen die Prognosen indes meistens überein: Für das laufende Jahr rechnen die Analysten mit einem deutlichen Wachstum; die SIA spricht von stolzen 7,7 Prozent – trotz Hypotheken-Krise und steigender Energiekosten.

Grund für die positiven Zahlen des vergangenen Jahres waren nach Einschätzung der Semiconductor Industry Association die guten Verkaufszahlen für Geräte mit einem hohen Anteil an Halbleiter-Chips: Der um 13,8 Prozent gestiegene PC-Absatz, die jeweils um 20 Prozent höheren Verkäufe von Handys, Digitalkameras und MP3-Playern und nicht zuletzt der um 50 Prozent gestiegene LCD-TV-Verkauf brachten die Halbleiterbranche voran. Noch im November 2007 hatte die SIA ihre Prognosen angesichts der positiven Entwicklungen im Bereich der Konsumerelektronik von 1,8 Prozent auf 3,8 Prozent erhöht und lag damit am Ende nur wenig über dem tatsächlich erreichten Wert.

Die enormen Fortschritte in der Halbleiterindustrie würden im PC-Bereich besonders deutlich. So sei ein typisches Desktop-System heute mindestens 100 mal leistungsfähiger als ein vergleichbares von vor zehn Jahren, es koste aber nur ein Drittel so viel.

Der enorme Preisdruck spiegele sich unter anderem im Speicherbereich wieder. So sei der mittlere Verkaufspreis (ASP) für DRAMs in 2007 um 39 Prozent gefallen, was trotz fast verdoppelter Stückzahlen am Jahresende zu einem Umsatzverlust von 7,4 Prozent geführt habe. Bei den Flashspeichern verlief die Entwicklung ähnlich. Hier habe aber der um 46 Prozent gestiegenen Verkauf an NAND-Flash-Speichern trotz 13,7 prozentigen Preisverfalls insgesamt zu einem Umsatzplus von 26 Prozent geführt.

In Deutschland ging der Umsatz im Halbleitermarkt 2007 nach Angaben des Elektronikverband ZVEI im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent zurück. Der Verband führte dies auf den starken Euro-Kurs zurück, die Auftragslage sei stabil geblieben. (uk)