Handel erfreut über Weihnachtsgeschäft mit Unterhaltungs-Elektronik

Neben Flachbildfernsehern, MP3-Playern und digitalen Spiegelreflex-Kameras würden vor allem Navigationsgeräte und Notebooks verkauft. Für 2009 rechnet die Branche allerdings mit Umsatzeinbußen.

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Von
  • Stephan Maurer
  • dpa

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Rainer Hecker, erwartet ein "gutes und solides Weihnachtsgeschäft". Der Handel verzeichne eine erfreuliche Nachfrage. Ein Aufschub oder Verzicht von Produkten der Unterhaltungselektronik-Branche sei nicht zu erwarten. Nach den jüngsten Tarifabschlüssen und den Preissenkungen für Benzin und Heizöl verfügten die Konsumenten wieder über mehr Kaufkraft.

Verglichen mit dem Vorjahr werde der Umsatz allerdings kaum wachsen. Für 2008 rechnet die gfu mit einem Gesamtumsatz bei Unterhaltungs-Elektronik von mehr als 23,5 Milliarden Euro; im Vorjahr lag der Umsatz bei 23,45 Milliarden Euro. In den ersten drei Quartalen wuchs der Markt für Unterhaltungselektronik in Deutschland um 3,6 Prozent.

Besonders beliebt sind nach Angaben des gfu-Chefs flache Fernsehgeräte in LCD- und Plasma-Technik. Der Verband rechnet in diesem Jahr mit mehr als sechs Millionen verkauften Flat-TVs. "Zwei Drittel der Haushalte in Deutschland haben noch Röhrengeräte", sagte Hecker. Es gebe deshalb einen "hohen und stabilen Ersatzbedarf". Die Konsumenten profitierten dabei von sinkenden Preisen. "Für Industrie und Handel sind die Margen dünn geworden", sagte der Verbandschef.

Der Trend bei Fernsehgeräten gehe zugleich zu größeren und höherpreisigen Modellen. "Man kauft bewusster und achtet mehr auf Qualität und Funktionalität", sagte Hecker. Einen weiteren Schub für TV-Geräte erwartet er im zweiten Halbjahr 2009. Dann soll die für Anfang 2010 geplante Umstellung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender auf hochauflösendes Fernsehen (HDTV) Rückenwind bringen.

Neben TV-Geräten werden nach Heckers Worten MP3-Player, Digitalkameras und Navigationsgeräte zu den Umsatzrennern im Weihnachtsgeschäft gehören. Besonders gut entwickle sich das Segment der digitalen Spiegelreflexkameras, von denen in diesem Jahr rund 900 000 verkauft würden, doppelt so viele wie im Vorjahr. Dagegen würden einfache kleine Digitalkameras zunehmend preisaggressiv vermarktet. Der Absatz von 4,5 Millionen portablen Navigationsgeräten (plus 24 Prozent) und 4,3 Millionen Notebooks (plus 45 Prozent) unterstreiche den Mobilitätstrend, betonte Hecker. Für Handys wird dagegen im laufenden Jahr ein Umsatzrückgang von rund 14 Prozent erwartet.

Für das kommende Jahr rechnet die Unterhaltungselektronik-Branche allerdings nach fünf Wachstumsjahren mit einem leichten Umsatzrückgang um etwa zwei Prozent. "Wir erwarten eine gewisse Kaufzurückhaltung der Konsumenten", sagte Hecker. Zur unsicheren Arbeitsmarktlage komme der Preisverfall für manche Produkte. Auch gebe es im nächsten Jahr keine großen Sportereignisse, die den Kauf von Fernsehgeräten beflügeln könnten. (hag)