Handy-Hersteller Motorola schlichtet Streit mit Investor Icahn
Der US-Milliardär bekommt zwei Sitze im Verwaltungsrat und zieht dafür seine Klage gegen das Unternehmen zurück. Carl Icahn hatte seit langem eine Aufspaltung des Konzerns gefordert.
Der mit Verlusten kämpfende US-Telekommunikationsausrüster Motorola hat sich mit seinem streitbaren Großinvestor Carl Icahn auf einen Kompromiss geeinigt. Der US-Milliardär bekommt zwei Sitze im Verwaltungsrat und zieht dafür seine Klage gegen das Unternehmen zurück, teilte Motorola mit. Angesichts eines dramatischen Kursverfalls hatte Icahn seit langem das Management scharf kritisiert und eine Aufspaltung des Konzerns gefordert.
Erst Ende März hatte der US-Konzern auf Druck von Icahn und anderen Aktionären hin eine Abspaltung der Handy-Sparte in ein ebenfalls börsennotiertes Unternehmen angekündigt. Motorola werde Icahn nun in die Umsetzung der Pläne und die Suche nach einem Chef für das künftig eigenständige Unternehmen einbinden, hieß es. Der aggressive Investor hält 6,4 Prozent an dem Handy-Produzenten.
Das verlustreiche Handy-Geschäft hatte den weltweit drittgrößten Hersteller von Mobiltelefonen zuletzt in die roten Zahlen gedrückt. Der Konzern streicht derzeit Tausende Stellen. Neben der Handy-Sparte betreibt Motorola profitable Geschäfte unter anderem mit TV-Settop- Boxen sowie Breitbandnetzen und Kommunikationstechnik für Firmen.
Icahn hatte seit längerem auf eigene Vertreter im Verwaltungsrat gedrängt und zuletzt gerichtlich die Herausgabe von Dokumenten zu Entscheidungen des Managements eingefordert. Ab sofort sitzt nun ein Icahn-Vertreter in dem Gremium. Mit der nächsten Wahl des Gremiums bei der diesjährigen Hauptversammlung sollen es zwei Sitze werden. (dpa) / (jk)