Handy-Zulieferer Balda muss angeblich Millionenverlust bei Ex-Töchtern decken

Knackpunkt ist neben einem Sozialplan zum Abbau hunderter Stellen laut Investorenkreisen der Jahresabschluss 2007. Schlimmstenfalls droht der Verkauf des Handyschalen-Geschäfts zu platzen.

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Von
  • dpa

Der Handy-Zulieferer Balda muss nach Informationen aus britischen Investorenkreisen für einen hohen Verlust aus seinem kürzlich verkauften Handyschalen-Geschäft geradestehen. Es gehe um operative Verluste von bis zu 40 Millionen Euro, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aus den Finanzkreisen. Balda hingegen sei bislang von lediglich 10 Millionen Euro ausgegangen. Die höhere Summe habe sich bei der Erstellung des Jahresabschlusses 2007 insbesondere der verkauften Balda Solutions Deutschland GmbH herauskristallisiert. Die Balda AG gab dazu keine Stellungnahme ab.

Balda will sich künftig vor allem auf das Geschäft mit berührungsempfindlichen Bildschirmen konzentrieren. Bei Touchscreens konnte Balda in letzter Zeit einige Großaufträge verbuchen, unter anderem für Apples iPhone. Von offizieller Seite wurde wegen vereinbarter Vertraulichkeit die Touchscreen-Zulieferung von Balda an Apple allerdings nie bestätigt.

Balda hatte die europäische Handyschalen-Produktion mit Wirkung zum 31. Dezember 2007 an die KS Plastic Solutions GmbH abgegeben, ein Übernahmevehikel, das dem Vernehmen nach von einem Rechtsanwalt verwaltet wird. Die Gesellschaft soll nun wiederum von der Industrieholding Aurelius und weiteren Investoren aus dem angloamerikanischen Raum und den Golfstaaten geschluckt werden. Knackpunkt ist dabei neben einem Sozialplan zum Abbau hunderter Stellen laut den Investorenkreisen der Jahresabschluss 2007. Schlimmstenfalls droht der Verkauf den Informationen zufolge zu platzen.

Zusätzlich zu den 40 Millionen Euro aus dem operativen Geschäft sehen die Kreise weitere Belastungen für Balda aus dem Verkauf selbst. "Es ist nur ein symbolischer Preis gezahlt worden", hieß es. Da die insgesamt drei verkauften Töchter aber mit 20 Millionen Euro in den Büchern der Balda AG stünden, würden Abschreibungen in dieser Höhe fällig. Teils überschnitten sich allerdings die Belastungen aus Jahresabschluss und Abschreibungen, sodass es schwer sei, eine Höhe für die Gesamtbelastung zu nennen. (dpa) / (jk)