Handyhersteller Motorola bilanziert in Rot

Während Kartellwächter noch die Übernahme von Motorola Mobility durch Google prüfen, veröffentlicht der Handyhersteller wenig attraktive Geschäftszahlen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 75 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Kurz vor der Übernahme durch Google sieht es beim traditionsreichen Handyhersteller Motorola Mobility trübe aus. Im Schlussquartal rutschte das Unternehmen zum wiederholten Male in die roten Zahlen und schrieb einen Verlust von unterm Strich 80 Millionen US-Dollar (61 Mio. Euro). Im Vorjahreszeitraum hatte Motorola Mobility noch den gleichen Betrag verdient. Im Gesamtjahr summierte sich der Verlust auf 249 Millionen US-Dollar.

Die Zahlen gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Schon vor zwei Wochen hatte das Management aber die Verkäufe veröffentlicht: Im Quartal wurde Motorola nur noch 10,5 Millionen mobile Geräte los nach 11,3 Millionen im Vorjahreszeitraum. Zuletzt waren 5,3 Millionen Smartphones darunter und 200.000 Tablet-Computer. Zum Vergleich: Apple hatte im gleichen Zeitraum 37 Millionen seiner iPhones abgesetzt und mehr als 15 Millionen iPads.

Trotz der Probleme blättert der Internetkonzern Google 12,5 Milliarden US-Dollar für Motorola Mobility hin, um damit seinen Vorstoß ins Smartphone-Geschäft abzusichern. Das Branchen-Urgestein verfügt über Tausende Patente, die Google in Auseinandersetzungen mit Apple oder Microsoft über sein Smartphone-Betriebssystem Android gut gebrauchen kann.

Erst jüngst hat Motorola mit einer neuen US-Klage das iPhone 4S und den Online-Speicherdienst iCloud ins Visier genommen. Beobachter gehen davon aus, dass Google die Klage zumindest abgesegnet hat, auch wenn Motorola offiziell noch eigenständig ist. Die Übernahme sollte eigentlich zum Jahreswechsel in trockenen Tüchern sein, doch die Wettbewerbshüter prüfen den Deal sehr akribisch, da Google seine Stellung im Smartphone-Geschäft weiter ausbauen würde. (ad)