Handysparte reißt Motorola in die Verlustzone
Ein Umsatzrückgang um 1 Milliarde US-Dollar bei Handys hat dem US-Hersteller Motorola die erwarteten Verluste beschert.
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Motorola hat angesichts eines sehr schwachen Handy-Geschäfts im ersten Quartal 2007 rote Zahlen geschrieben. Besonders in Europa und den Schwellenländern liefen die Geschäfte schlecht. Das US-Unternehmen litt unter harten Preiskämpfen mit Branchenführer Nokia und anderen Anbietern. Motorola wies für den ersten Jahresabschnitt einen Verlust von 181 Millionen Dollar (133 Millionen Euro) oder 0,08 US-Dollar pro Aktie aus. Im rekordverdächtigen Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 686 Millionen Dollar oder 0,27 US-Dollar pro Aktie ausgewiesen.
Wie Motorola am heutigen Mittwoch in Schaumburg (US-Bundesstaat Illinois) mitteilte, hat das Unternehmen im ersten Quartal des Jahres 9,4 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Die gute Entwicklung der Sparten für Netzwerktechnik und Heimgeräten für Breitbandanwendungen konnte den empfindlichen Umsatzrückgang der Handysparte (minus 15 Prozent) von 6,4 auf 5,4 Milliarden US-Dollar nicht wettmachen. "Wie ich schon vor einigen Wochen sagte, ist das Ergebnis der Mobilfunksparte inakzeptabel, und wir sind engagiert, wieder eine angemessene Profitabilität herzustellen", erklärte CEO Ed Zander. Das Handygeschäft sorgte für einen operativen Verlust von 260 Millionen US-Dollar, während die anderen Geschäftsbereiche profitabel arbeiteten. Motorola lieferte im ersten Quartal 45,4 Millionen Handys aus, damit liege der Anteil am globalen Handy-Markt bei 17,5 Prozent.
Motorola erwartet für das zweite Quartal einen gegenüber den vorangegangen drei Monaten stagnierenden Umsatz und unter Ausklammerung von Sonderfaktoren einen Gewinn von zwei bis drei Cent je Aktie. Das Unternehmen geht für das zweite Halbjahr von einer graduellen Besserung beim Umsatz und den Margen aus und will für das Gesamtjahr einen Gewinn in ungenannter Höhe ausweisen. Analysten meinen, dafür brauche der Handyhersteller wieder ein echtes Top-Modell.
Motorola beschleunigt auch den Rückkauf eigener Aktien im Gesamtwert von 2 Milliarden US-Dollar. In weniger als zwei Jahren habe man bereits 7,5 Milliarden US-Dollar für den Aktienrückkauf aufgewendet. Die Gesellschaft befindet sich auch unter starkem Druck des Großaktionärs und Investors Carl Icahn, rasch einen geschäftlichen Umschwung zu erzielen und mehr für die Aktionäre zu zun.
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Motorola in US-Dollar
Quartal | Umsatz |
Nettogewinn/ -verlust |
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