Hannover Messe: Digitales Training für Fabrikarbeiter
Im EU-Projekt VISTRA arbeiten Forschungsinstitute, Software-Entwickler und Automobilhersteller zusammen an einer Plattform, mit der Industriearbeiter schon in der Konstruktionsphase an virtuellen Anlagen trainieren können.
- Hans-Peter Schüler
Im EU-Projekt VISTRA (Virtual Simulation and Training of Assembly and Service Processes in Digital Factories) arbeiten seit 2011 Forschungsinstitute, Software-Entwickler und Automobilhersteller zusammen an einer Plattform zum computergestützten Training von Fabrikarbeitern. Das Ziel ist die Einarbeitung an Anlagen, die zwar schon virtuell konstruiert, in Wirklichkeit aber noch gar nicht installiert sind. Auf dem Abteil des Insituts für graphische Datenverarbeitung am Stand der Fraunhofer-Gesellschaft (Halle 7, B10) kann man begutachten, was die illustre Projektgemeinschaft auf die Beine gestellt hat.
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Gerenderte Darstellungen der Maschinerie und der zu verbauenden Einzelteile erscheinen interaktiv auf einem großen Display, wobei man mit einer Wii-Steuerkonsole virtuell um die Anlage herum gehen, hinein- und herauszoomen kann. Mit den Tasten der Konsole sind auch mehrere Levels einer Simulation des künftigen Arbeitsgangs abrufbar. Dabei soll der Nutzer per Wii-Taste eines der zu verbauenden Teile auswählen und mit den passenden Handbewegungen an der dafür vorgesehenen Position montieren. Die Bewegungen erkennt das System mit einer Kinect-Kamera und reagiert darauf, indem es das gewählte Teil passend dazu über den Bildschirm dirigiert. Wie in einem Computerspiel ist die Aufgabe gelöst, wenn alle Bauteile richtig platziert sind. Von Level zu Level erhält der Lernende weniger Anleitung, bis er das Abschlusslevel quasi als Prüfung ganz ohne Anleitung absolvieren kann.
Nicht auf dem Stand zu sehen ist die Aufbereitung der Trainingssimulation: Zwar lassen sich die virtuellen Konstruktionen von Maschinen und Bauteilen, wie die Präsentatoren berichten, ohne Umwandlung in die Trainings-Darstellungen übernehmen. Doch wie vermittelt man dem System etwa eine Aufgabe wie "Sonnenblende montieren"? Hierfür soll die Software natürlich-sprachige Beschreibungen interpretieren und in digitale Muster-Abläufe kodieren können, die dann wiederum mit den per Kinect erkannten Bewegungen verglichen und bewertet werden.
Mehr Aktuelles von der Hannover Messe und zur Fabrik der Zukunft finden Sie in einem Special von Technology Review. (hps)