Hardware statt KI: Expertin fĂĽr AR-Brillen wechselt von Meta zu OpenAI

Caitlin Kalinowski verlässt Meta. Sie leitete das Team der Orion, der holografischen Brille. Die Expertise wechselt nun zu OpenAI.

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Das Logo von OpenAI an der Fassade des Bürogebäudes in San Francisco.

(Bild: Shutterstock/ioda)

Lesezeit: 3 Min.

Bisher ist OpenAI vor allem ein Software-Unternehmen. Doch das soll sich offensichtlich ändern. Zum einen arbeitet OpenAI mit Partnern daran, eigene Chips herzustellen. Außerdem wechselt eine Expertin für Produktdesign und Augmented-Reality-Brillen zu dem KI-Unternehmen.

Caitlin Kalinowski hat bei LinkedIn einen Beitrag geteilt, in dem sie den Wechsel ankündigt. Demnach leitet sie bei OpenAI künftig die Abteilung für "Robotics- und Consumer-Hardware". Im Fokus stehe die Arbeit an Robotern. Sie wolle "KI in die physikalische Welt bringen und Vorteile für die Menschheit erschließen." Bei Meta war Kalinowski "Head of AR Glasses Hardware" und im Speziellen für die Orion zuständig, also jene AR-Brille, die Mark Zuckerberg auf der diesjährigen Connect vorgestellt hat. Sie gibt es bisher nur als Prototypen, dennoch hat die Präsentation für viel Aufsehen gesorgt – und für verlautbarte Begeisterung bei den Menschen, die sie ausprobieren durften. Meta nennt sie eine holografische Brille. Davor war Kalinowski für das VR-Headset Oculus zuständig, bei Apple arbeitete die Stanford-Absolventin am Design einiger MacBooks mit.

Bei OpenAI hatten zuletzt einige Mitarbeiter, vor allem auch aus der Führungsriege, gekündigt. Darunter die meisten Gründer des Unternehmens. Ilya Sutskever machte sich etwa mit einem KI-Unternehmen namens Safe Superintelligence selbstständig, Mira Murati, lange das Gesicht des Unternehmens neben Sam Altman, gab nach ihrem Abgang ebenfalls bekannt, etwas Eigenes auf die Beine stellen zu wollen, andere wechselten zu Konkurrent Anthropic. Gründe für die Kündigungen waren – soweit öffentlich bekannt – unterschiedliche Ansichten im Bereich Sicherheit der KI-Modelle und um die gewinnorientierte Ausrichtung des Unternehmens.

Dass OpenAI vermehrt Hardware im Blick hat, ließ sich bereits durch ein Porträt von Jony Ive in der New York Times erschließen. Dort sagte der frühere Chef-Designer von Apple, dass er mit OpenAI zusammenarbeite. Gemeinsam wolle man ein Gerät entwickeln, das weniger "sozial störend" sein soll als das iPhone, aber mithilfe von KI ein Computererlebnis schaffen werde. Denkbar, dass es sich auch bei OpenAI um Brillen handelt, mit denen man mittels Sprache und KI interagieren kann.

Das geht beispielsweise bei Metas Ray-Ban Glasses, über die Meta AI erreichbar ist. Auch Google arbeitet bekanntermaßen an einer Brille. Das konnte man bei der Google I/O im Sommer in einem gezeigten Video sehen. Mehr, als dass man mit der Brille über das sprechen können soll, was man sieht, ist allerdings nicht bekannt. Die Entwicklung läuft über den Namen Project Astra. Auch Apple arbeitet Gerüchten zufolge an smarten Brillen. Anders als bei Metas Orion oder den Spectacles von Snap geht es aber sowohl bei Google als auch Apple erst einmal um Brillen mit Kameras und KI-Assistenz, keine integrierten Bildschirme. Wo OpenAI da steht, ist unbekannt.

(emw)