Hat Microsoft mit Bilanzen jongliert?

Neue Kopfschmerzen für Microsoft: diesmal steht Redmonds Buchhaltung im Fadenkreuz staatlicher Ermittler.

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Von
  • Egbert Meyer

Neue Kopfschmerzen für Microsoft: diesmal steht Redmonds Buchhaltung im Fadenkreuz staatlicher Ermittler. Wie erst jetzt bekannt wurde, versucht das US-Finanzministerium bereits seit Anfang des Jahres, Licht in die Bilanzierungsmethoden von Microsoft zu bringen. Redmond soll Einnahmen aus besonders fetten Monaten nicht sofort verbucht, sondern auf Quartale mit mäßigen Geschäften verschoben haben.

Den Anfangsverdacht hatte der ehemalige Microsoft-Bilanzprüfer Charles Pancerzewski geliefert. Pancerzewski warf Redmond bereits 1997 in einen Arbeitsgerichtsprozeß massive Bilanzfälschungen vor. Unter anderem wurde vor Gericht auch eine EMail von Bill Gates verlesen, in der der Microsoft-Chef forderte, Einnahmen so zu verbuchen, daß sie ein kontinuierliches Bilanzwachstum vorspiegeln. Der Rechtsstreit schwelte rund zwei Jahre, bis sich die Prozeßgegner im Januar dieses Jahres auf einen Vergleich einigten. Zu Einzelheiten hielten sich beide Seiten jedoch bedeckt.

Die seit Januar laufenden Untersuchungen des Finanzministeriums wurden anscheinend durch eine kurze Meldung des Wall Street Journals ausgelöst. Das Blatt hatte Mitte Januar in wenigen Sätzen über die Beilegung des Arbeitsgerichtsprozesses berichtet und damit den Argwohn der Finanzbehörde geweckt. (em)