Gamescom

Hauptsache bunt: Games Convention als Treffpunkt farbenfroher Comic-Helden

Ein kleines Bisschen Japan in Sachsen: Auch diesmal nutzten farbenfrohe "Cosplayer", die Helden aus japanischen Comics, Filmserien und Spielen darstellen, die Messe in Leipzig als Treffpunkt für ihre ganz eigene, originelle Szene.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jörg Pitschmann

Wie schon in den Jahren zuvor präsentieren sich auch in diesem Jahr auf der Games Convention (GC) wieder zahlreiche zumeist weibliche Fans japanischer Comics und Computerspiele in bunten Verkleidungen, dem sogenannten Cosplay. Der innerhalb der Szene sehr gebräuchliche Begriff leitet sich von "Costume" und "Play" ab. Die Verkleidungen orientieren sich in aller Regel an Figuren aus Mangas (japanischen Comics) und Animé-(Zeichentrick-)Serien, die vielfach auch in japanischen Konsolen- oder Mobilspielen auftauchen. Oft sind sie sehr detailliert und liebevoll ausgearbeitet. Auch wenn man kein Fan der fernöstlichen Zeichner- und Zeichentrick-Kultur ist, bieten sich dem interessierten Besucher dennoch einige außergewöhnliche Anblicke. Außerdem kann er – ganz nebenbei – einiges Wissenswerte über diese auch in Deutschland zunehmend beliebte Jugendkultur lernen.

Hauptsache bunt: Games Convention als Treffpunkt farbenfroher Comic-Helden (5 Bilder)

Hauptsache bunt: Games Convention als Treffpunkt farbenfroher Comic-Helden

Wenn Blicke töten könnten: zwei junge Damen haben sich als Mitglieder der "Organisation 13" aus dem Computerspiel "Kingdom Hearts" kostümiert. (Bild: Jörg Pitschmann)

Schon Wochen vor Beginn der GC wurde in einschlägigen Foren wie Animexx und natürlich in Comic-Fachgeschäften eifrig die Werbetrommel gerührt, denn die Games Convention gilt nicht nur unter Computerspielern als wichtige Messe, sondern erfreut sich auch bei Manga- und Animé-Anhängern großer Beliebtheit. Ein Blick auf die entsprechende Ankündigungsseite im Animexx-Forum listet über 1100 Benutzernamen von Mitgliedern auf, die ihr Erscheinen ankündigten. Das mag angesichts der von den Veranstaltern genannten Zahl von insgesamt 203.000 Besuchern (am zweiten Messetag sollen es bereits 89.000 gewesen sein) gering erscheinen. Wenn man aber bedenkt, dass viele der meist sehr jungen kostümierten Fans die GC eher als Treffen nutzen, als sich gründlich in den Hallen umzusehen, gewinnt das Cosplay-Event in Leipzig an Bedeutung.

Es gibt nämlich viele Veranstaltungen, bei denen sich Cosplay-Fans begegnen und einander ihre aktuellen Outfits vorführen. Abgesehen vom ebenfalls jährlichen Treffen der Mangafans auf der Leipziger Buchmesse bildet aber der Cosplayer-Treffpunkt auf der Computerspielemesse schon eine der wichtigsten Gelegenheiten.

Japanische Comics und Computerspiele gewinnen seit Jahren immer stärker an Zuspruch, nicht zuletzt aus den Reihen zwölf- bis fünfzehnjähriger Mädchen. Viele der Fans greifen selbst regelmäßig zu Zeichenpapier und Stift. Beliebt ist auch das Nachspielen von Szenen einzelner Geschichten im Rahmen kleinerer Theaterstücke und Rollenspiele. Natürlich dürfen auch Fotos nicht fehlen, auf denen sich die kleinen Heldinnen in Posen ablichten lassen, die für ihre dargestellten Figuren typisch sind. Das sieht manchmal ziemlich bedrohlich aus, doch davon sollte sich niemand abschrecken lassen: Cosplayer sind ganz überwiegend friedliche Leute. Und wenn man nett fragt, verraten sie auch, welchen Comic-Charakter sie darstellen ("cossen"). Jörg Pitschmann / (psz)