Heidi und Hans-Jürgen Koch erhalten den Dr.-Erich-Salomon-Preis 2011

Die Fotografen Heidi und Hans-Jürgen Koch werden mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis 2011 ausgezeichnet. Den Preis vergibt die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) alljährlich für "vorbildliche Anwendung der Photographie in der Publizistik".

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Von
  • Dr. Jürgen Rink

"Pretty Ugly", der Name der dazugehörigen Bilderserie, sagt eigentlich alles.

(Bild: Heidi und Hans-Jürgen Koch)

Fotos von Heidi und Hans-Jürgen Koch (6 Bilder)

Foto eines Torso aus der Serie "Creatures Coiffure" (Bild: Heidi und Hans-Jürgen Koch)

Die deutschen Fotografen Heidi und Hans-Jürgen Koch werden mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis 2011 ausgezeichnet. Den Preis vergibt die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) alljährlich für "vorbildliche Anwendung der Photographie in der Publizistik".

Das Fotografenehepaar Koch startete im Januar 1990 durch mit einer Geschichte über Hausmäuse im Magazin Stern. Danach konnten sich die Kochs vor Aufträgen nicht mehr retten. Hamster, Kühe und Gürteltiere, alles was kreucht und fleucht, setzten sie in teilweise aufwendigen Reportagen ins Bild.

Tiere wurden zu einer Art Leitthema von Heidi und Hans-Jürgen Koch. Sie veröffentlichten in renommierten Magazinen weltweit. Die beiden suchen die fotografische Annäherung für jede Lebensform: Die Eisbären sonnen sich nicht putzig unter azurblauem Himmel auf ihrer Scholle. Stattdessen zeigen Schwarzweiß-Bilder die Tiere als machtvolle Räuber.

Weil sie sich weit weg vom Genre Tierfotografie sehen, hören die beiden diese Bezeichnung nicht gerne. Ihr Anspruch ist es, statt gleichförmiger Schönheit eher eine soziologische Komponente in die Geschichte zu bringen. Damit sehen sie sich im Gegensatz zu den konventionellen Vertretern der Natur- und Tierfotografie, die den Menschen oft ausklammert. Wie nah Kochs dem Menschen sind, zeigt exemplarisch die Geschichte "Primate Couture" mit Fotos von Menschenaffen im Spiel mit Mode-Accessoires.

Der Dr.-Erich-Salomon-Preis wurde im Jahre 1971 geschaffen in Andenken an den Fotografen der Weimarer Republik, Dr. Erich Salomon, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt. Unter den Preisträgern befinden sich Printmedien, Organisationen und Fernsehschaffende sowie Persönlichkeiten, die sich um die Fotografie in der Publizistik verdient gemacht oder als Bildjournalisten Herausragendes geleistet haben. Der Preisträger des Dr.-Erich-Salomon-Preises wird vom Vorstand der DGPh ausgewählt. Eine Bewerbung ist nicht möglich. (jr)