Hellster Komet des Jahres? – C/2024 G3 jetzt nach Sonnenuntergang sichtbar

Mit etwas Glück könnte kurz nach Sonnenuntergang nun auch in Deutschland der womöglich hellste Komet des Jahres zu sehen sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
Der Komet Tsuchinshan-Atlas ĂĽber Flagstaff in Arizona

(Bild: Bret J. Unger/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Am Montagabend könnte bereits der hellste Komet des Jahres kurz auch hierzulande am Abendhimmel zu sehen sein. Das hat der Astronomieverein Vereinigung der Sternenfreunde ermittelt und erklärt, dass der Himmelskörper teilweise sogar heller sein könnte, als die Venus. Das gilt aber eher für die Südhalbkugel, weil der Komet mit dem Namen C/2024 G3 (ATLAS) in unseren Breiten nur sehr nah an der Sonne auftaucht. Weil er am heutigen Montag den sonnennächsten Punkt auf seiner Umlaufbahn erreicht, sind die Chancen jetzt aber am besten. Wenn er die Annäherung übersteht, wird er in den kommenden Tagen lichtschwächer, wandert am Abendhimmel im Sternbild Steinbock aber zumindest noch etwas höher.

Entdeckt wurde der Komet mit einem Teleskop in Chile, anfangs war unklar, ob er den Vorbeiflug an der Sonne überstehen würde. Inzwischen gilt das aber als ziemlich sicher, nur wie hell er dabei wird, ist jetzt noch die Frage. Das lässt sich schwer vorhersagen, weil unklar ist, wie genau sich der Komet an der Sonne verhalten wird. Bei den Sternenfreunden etwa heißt es, dass er sogar die Venus an Helligkeit übertreffen könnte. Im zugehörigen Forum konnten bislang aber noch keine Sichtungen vermeldet werden. Anders sieht es aber weiter südlich aus, auf Kreta etwa wurde der Schweifstern am Wochenende bereits fotografiert.

Erst im Oktober war mit Tsuchinshan-Atlas zuletzt ein Komet am Nachthimmel über Deutschland zu sehen. Kometen sind kleine Himmelskörper, die sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegen und hauptsächlich aus Eis, Staub sowie Gestein bestehen. Teilweise werden sie deshalb auch "schmutzige Schneebälle" genannt. Sie entstehen in den kalten äußeren Regionen des Sonnensystems. Durch die Wärme der Sonne verdampft ein Teil des Eises, wenn sie bei ihr vorbeikommen. Der entstehende Dunst aus sonnenbeschienenem Staub und fluoreszierendem Gas bildet den sichtbaren Kometenkopf und den Schweif, der viele Millionen Kilometer lang sein kann.

(mho)