Herzpatienten drahtlos überwacht

Ericsson kombiniert Bluetooth und GPRS zum dauerhaften Monitoring von Patienten mit Herzbeschwerden.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Der Kommunikationskonzern Ericsson arbeitet zurzeit an einem Projekt, bei dem Messdaten von Herzpatienten mit einer Kombination aus den zwei Funktechniken Bluetooth und GPRS zu Herzspezialisten ins Krankenhaus übertragen werden können. Damit ausgerüstet, sollen sich Patienten mit Herzbeschwerden künftig auch zu Hause überwachen lassen können.

Die EKG-Daten sendet ein Messdatenerfassungsgerät über die Nahbereichstechnik Bluetooth an ein Mobiltelefon mit der Datenfunktechnik GPRS, das Kontakt zum Krankenhaus hält. Bluetooth kommt hauptsächlich wegen seiner ausgesprochen niedrigen Sendepegel zum Einsatz, die nur eine sehr niedrige Strahlenbelastung erzeugen, aber wohl auch, weil Bluetooth-Chips zuletzt sehr gute Fortschritte bei der Miniaturisierung gemacht haben. GPRS wählten die Entwickler aus, weil das Verfahren Verbindungen nicht dauerhaft aufrecht erhält, sondern nur dann Transportkanäle öffnet, wenn Daten anliegen. GPRS wird daher auch zu den "verbindungslosen" Verfahren gezählt. Einmal eingebucht, kann ein GPRS-Handy ständig mit dem Mobilnetz in Verbindung bleiben, ohne Verbindungskosten zu verursachen (always on).

Derzeit verfeinert man das System in einer Laborumgebung in einem Krankenhaus im dänischen Aalborg. Ab September soll ein Feldversuch mit 150 Patienten beginnen. Das System soll ab März 2003 eingeführt werden. In Deutschland gibt es bereits ein ähnliches Projekt von der Firma Vitaphone. Das dabei eingesetzte Handy erfasst die Daten jedoch selbst und versendet sie auf Knopfdruck. (dz)