Herzrhythmus-Warnung auf Apple Watch: Studie sieht begrenzten Nutzen für Jüngere

Eine Behandlung von Vorhofflimmern durch Blutgerinnungshemmer sei bei Apple-Watch-Trägern meist gar keine Option, so das Fazit einer US-Studie.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen

(Bild: Kaspars Grinvalds/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Verschiedene Smartwatches können ihre Träger auf mögliche Herzrhythmusstörungen in Gestalt von Vorhofflimmern hinweisen. Eine Studie ist nun der Frage nachgegangen, ob solche Warnungen für die breite Masse an Nutzern letztlich hilfreich ist.

Der Anteil der Apple-Watch-Träger, die bei der Erkennung von Vorhofflimmern von einer Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulation) profitieren würde, ist demnach sehr gering: Nur 0,25 Prozent der Apple-Watch-Träger sei überhaupt ein "Kandidat für eine Antikoagulation" gewesen, falls die Uhr eine Herzrhythmusstörung feststellen sollte, teilte das Team an Wissenschaftlern mit. Diese Daten deuten an, dass "die Erkennung und Behandlung von AFib durch Gerinnungshemmer" in dieser Kohorte von "begrenztem Nutzen" ist, heißt es im Fazit der im Journal of the American Medical Informatics Association veröffentlichten Studie.

Gerinnungshemmer werden jüngeren Patienten bei Vorhofflimmern gewöhnlich nicht verschrieben, wenn keine anderen Risikofaktoren vorliegen, erläuterte einer der Studienautoren gegenüber The Verge. Die meisten der Apple-Watch-Nutzer unter den Patienten sei aber genau in diese Altersgruppe gefallen.

Eine Herzrhythmus-Warnung könne allerdings "Besorgnis auslösen". Wenn jedoch Gerinnungshemmer in den meisten Fällen keine Option sind, "nützt das vielleicht nicht viel", so der Wissenschaftler. Für ältere Patienten mit einem Schlaganfallrisiko sehe das natürlich ganz anders aus, man müsse deshalb die Patienten identifizieren, die von der Warnung profitieren würden.

Die Kohortenstudie analysierte die Daten von 1802 Patienten im Cedars-Sinai Medical Center – einem großen Krankenhaus in Los Angeles –, die zwischen 2015 und 2018 ihre elektronische Patientenakte (EHR) mit einem Gerät verknüpften. Das Krankenhaus bietet zudem die Option, eine Apple Watch per App einzubinden. Insgesamt wären nur 36 Prozent der 1802 Patienten bei Herzrhythmusstörungen eine Behandlung durch Antikoagulation empfohlen worden, führt die Studie weiter aus.

Die Ermittlung von Schlaganfall-Risikopatienten basierend auf den in der Aktie verzeichneten klinischen und demografischen Daten helfe aber dabei, diese Personen gezielt mit einer Smartwatch auszustatten, folgert die Studie – dort könne die Warnung auch einen Nutzen bringen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(lbe)