Hessen denkt über Bürgschaft für Biodata AG nach

Hessen wird das finanziell angeschlagene Softwarehaus Biodata AG (Lichtenfels) womöglich mit einer Bürgschaft stützen.

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  • dpa

Hessen wird das finanziell angeschlagene Softwarehaus Biodata AG (Lichtenfels) womöglich mit einer Bürgschaft stützen. Es gebe solche Überlegungen, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Donnerstag in Wiesbaden. Noch sei es aber zu früh für eine Entscheidung. "Das Gesetz des Handelns liegt jetzt zunächst beim Insolvenzverwalter". Das Land stehe allerdings für Gespräche zur Zukunft des Unternehmens bereit. Die am Neuen Markt notierte Biodata AG hatte am Dienstag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet.

"In den Gesprächen kann geklärt werden, welchen Beitrag das Land leisten kann", sagte der Sprecher weiter. Natürlich habe Hessen ein Interesse am Erhalt des Unternehmens. Noch sei aber sehr vieles Spekulation. Die Biodata-Aktie legte im Umfeld dieser Nachrichten bis zum Abend um rund 30 Prozent auf 0,72 Euro zu.

Biodata galt eine Zeit lang als Börsen-Überflieger und Hoffnungsträger im strukturschwachen Nordhessen. Im Oktober hatte das Unternehmen dann eine finanzielle Schieflage verkündet und dies mit einem geplatzten Großauftrag begründet. Die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz stellte Strafanzeige wegen des Verdachts, Biodata habe die tatsächlichen Verhältnisse verschleiert und den geplatzten Großauftrag ein Jahr lang verschwiegen. Wegen des Verdachts möglicher Insidergeschäfte in diesem Zusammenhang ermittelt auch das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel. (dpa) / ()