Hewlett-Packard verfehlt Quartalsziel

Hewlett-Packard verfehlte im vierten Geschäftsquartal 2000 den erwarteten Gewinn pro Aktie um 10 Cent und wies nur 41 Cent Gewinn pro Aktie aus.

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Von
  • Christian Rabanus

Der Computer- und Druckerhersteller Hewlett-Packard (HP) hat heute in seinem Finanzbericht für das vierte Geschäftsquartal 2000 Gewinnzahlen veröffentlicht, deren Höhe weit hinter den Erwartungen der Analysten zurück blieb: Statt der erwarteten 51 Cent Gewinn pro Aktie blieben dem Unternehmen aus dem operativen Geschäft nur 41 Cent Gewinn pro Aktie. Verbessert wurde das Ergebnis noch durch Einkünfte aus Investment-Geschäften. Insgesamt konnte HP einen Gewinn von 922 Millionen US-Dollar oder 45 Cent pro Aktie ausweisen, 21 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

Im Einklang mit den Erwartungen entwickelte sich die Umsatzsteigerung. Im vierten Geschäftsquartal 2000 setzte der Konzern mit 13,26 Milliarden US-Dollar rund 17 Prozent mehr um als im Vorjahresquartal. Im gesamten Geschäftsjahr 2000 erreichte HP einen Umsatzanstieg von 15 Prozent auf 48,78 Milliarden US-Dollar. Netto bleibt ein Gewinn von 3,7 Milliarden US-Dollar oder 1,80 US-Dollar pro Aktie in der Kasse, was eine Steigerung um sechs Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 1999 bedeutet.

HP-Chefin Carly Fiorina führte den enttäuschenden Gewinn unter anderem auf schrumpfende Margen und unerwartet hohe Kosten zurück. Die Betriebskosten stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal um 18 Prozent. Fiorina zeigte sich sehr enttäuscht über das Verfehlen des Quartalsziels und erklärte, dass sie dafür die volle Verantwortung übernehme.

Ebenfalls enttäuscht zeigte sich die HP-Chefin über die Tatsache, dass sie das Scheitern der geplante Übernahme des Consulting-Geschäfts von PricewaterhouseCoopers (PwC) mitteilen musste. Nach wie vor sei sie überzeugt, dass dieser Deal Sinn ergeben hätte, es sei aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, zu einer für beide Seiten befriedigenden Lösung zu kommen. HP strebe aber weiterhin an, sein Consulting-Segment auszubauen, sei es durch "organisches" Wachstum oder durch Übernahmen anderer Firmen.

Der Kurs von HP an der New Yorker Börse geriet schon in den letzten Tagen stark unter Druck. Am letzten Freitag schloss die HP-Aktie nach einem Verlust von fast vier US-Dollar und bei hohem Handelsvolumen bei 39,13 US-Dollar. Im vorbörslichen Handel am heutigen Montag fiel das HP-Papier um über 5 US-Dollar auf rund 34 US-Dollar. (chr)