Hier spielt die Musik: 3D-Druck-Fachmesse Formnext 2018

Anlagen für den Industriebedarf, Kleinigkeiten für den gehobenen Maker-Anspruch und ein im Wortsinn schräger FDM-Drucker – der Make-Messerundgang in Bildern.

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3D-Druck-Messe Formnext
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Die jährliche Formnext in Frankfurt ist eine echte Industriemesse zur additiven Fertigung und daher nicht ganz das richtige Forum für alle, die eigentlich nur ein Schnäppchen für den Hobbykeller suchen. Wer aber insgesamt wissen will, was die Branche gerade bewegt und wie die Industrie mit der 3D-Druck-Technik arbeitet, kann sich dort einen guten Überblick verschaffen. Heute geht die Messe zu Ende, wir waren Mittwoch dort und haben uns mal aus der Maker-Perspektive umgesehen.

Make-Fundstücke auf der Formnext 2018 (24 Bilder)

Prusa ist ja ein großer Name bei den Schmelzschicht-3D-Druckern, die Firma aus Tschechien wagt sich jetzt aber auch in das Marktsegment der günstigen Stereolithographie-Maschinen vor. Links der Drucker, rechts die zusätzliche Härtungs- und Spüleinheit.
3D-Druck

Der Sammelbegriff 3D-Druck steht heute für ein ganzes Bündel von Fertigungstechniken, die nach unterschiedlichen Prinzipien funktionieren und sich jeweils nur für ganz bestimmte Materialien eignen. Ihr gemeinsamer Nenner: Alle Verfahren bauen dreidimensionale Objekte, indem sie Material in dünnen Schichten auftragen und verfestigen.

Ein paar interessante Maschinen, die ins Budget des durchschnittlichen Makers passen, konnten wir natürlich auch entdecken – etwa die Stereolithographie-Maschinen von Prusa Research, Zotrax und Sharebot. Interessant war auch zu sehen, dass die Zahl der Anbieter von Druckmaterial vom FDM-Filament aus verschiedenen Kunstoffen über Harzsysteme bis hin zu Metallpulvern auf der Messe gefühlt gestiegen ist – auch als Folge davon, dass die additiven Fertigungsverfahren in der Industrie zunehmend nicht mehr nur für den Prototypenbau genutzt werden, sondern auch in der Produktion, was bestimmte Materialeigenschaften erfordert. Dieser Trend war schon im vergangenen Jahr auf der Formnext 2017 deutlich zu erkennen, ebenso das große Interesse an Verfahren, mit denen sich Metallteile produzieren lassen.

Auffällig war, dass die Messe sehr konzentiert wirkte – viele kleine Stände von Start-ups, Händlern und Forschungsprojekten säumten den Rand der Hallen, aber auch die Stände der Global Players der Branche im Zentrum wirkten kompakter als in den Vorjahren. Vor allem gab es nirgends Verlegenheitsfüllsel wie die auf anderen Messen der vergangenen Jahre immer wieder auftauchenden Massagesesselbatterien oder großzügige bis allzu weitläufige "Networking-Areas" zu sehen.

Offenbar stößt die Formnext am derzeitigen Ort in der Halle 3 der Messe Frankfurt an ihre räumlichen Grenzen und so war von Ausstellern auch schon zu hören, dass die 3D-Druck-Messe im kommenden Jahr wohl in andere Hallen mit mehr Platz umziehen wolle. Wir sind gespannt. (pek)