Prusa bringt günstigen 3D-Drucker mit Stereolithographie
Nach den Filamentdruckern will 3D-Druckerhersteller Prusa Research nun den Stereolithographiemarkt mit günstigen, aber zuverlässigen Geräten aufrollen.
- Helga Hansen
Auf der World Maker Faire in New York hat Prusa Research am Wochenende erstmals seinen neuen Stereolithographie-Drucker, den SL1, in der Öffentlichkeit gezeigt. Mit einem Preis von 1299 Euro für Eigenbaukits und 1599 Euro für Komplettgeräte will man den Erfolg des FDM-Druckers Mk3 wiederholen.
Preis runter bei Stereolithographie
Bei Stereolithographie-Druckern härtet ein Laserstrahl flüssiges Kunstharz aus. Dabei hängen die langsam wachsenden Objekte kopfüber am Drucktisch, der Stück für Stück nach oben gezogen wird. Dabei projiziert ein LC-Display von unten eine Art Schablone, die das UV-Licht eines LED-Arrays überall dort blockiert, wo das Harz flüssig bleiben soll. Die Auflösung beträgt 2560 × 1440 Pixel auf einem 5,5-Zoll-Display. Da das Harz das Display angreifen kann, setzt Prusa am Boden des Tanks eine austauschbare FEP-Folie ein. Außerdem wird das Display gekühlt, um seine Lebensdauer zu erhöhen.
Jede Schicht soll in sechs Sekunden gedruckt werden, wobei Schichtdicken von 0,01 Millimetern möglich sind. Hinter der Entwicklung des SL1 steckt vor allem die tschechische Firma Futur3D, die fünf Jahre Erfahrung mit Stereolithographie mitbringt und von Prusa aufgekauft wurde. Außer dem Drucker gibt es auch ein Gerät zum Säubern und Aushärten der Drucke. Von gedruckten Objekten muss noch überschüssiges Harz mit Isopropylalkol gewaschen und der Druck schließlich mit UV-Licht ausgehärtet werden. Derzeit können die Drucker nur vorbestellt werden. Ab Januar 2019 sollen sie ausgeliefert und das Design als Open-Source-Projekt veröffentlicht werden.
Vielfarb-Drucke für FDM
Erst vor kurzem hatte Pruse mit dem Multi Material Upgrade 2.0 ein neues Drucker-Add-on für seine Filament-Drucker angekündigt. Statt wie bisher vier Filamenten können nun fünf Spulen angeschlossen werden, darunter auch unterschiedliche Materialien wie wasserlösliches Filament. Dank einiger Änderungen an der Hardware soll das Upgrade zuverlässiger funktionieren und auch Materialien von geringerer Qualität akzeptieren. Ein eingebauter Cutter kappt zum Beispiel selbstständig Filamentspitzen ab, wenn sie festhängen.
Multi-Material-Upgrade 2.0 von Prusa (3 Bilder)
Das Upgrade funktioniert mit den Prusa-Druckern Mk 2.5 und 3. Im Prusa-Shop ist es für 299 Euro erhältlich. Neue Bestellungen werden ebenfalls ab Januar 2019 ausgeliefert. (hch)