Cebit

"High-Definition-Recorder" mit H.264-Encoderchip

Hauppauge zeigt in Hannover seinen ersten "USB-HD-Recorder", mit dem sich von einem Receiver via YUV-Verbindung gelieferte HDTV-Sendungen mitschneiden lassen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Hauppauge präsentiert auf der CeBIT (Halle 21, Stand C09) seinen ersten "USB-HD-Recorder mit integriertem H.264-Hardware-Encoder", kurz "HD-PVR". Das Gerät nimmt einerseits über eine analoge YUV-Komponentenverbindung mit einem HDTV-tauglichen DVB-Receiver Kontakt auf und ist andererseits via USB 2.0 am PC angeschlossen. Der Recorder digitalisiert nun praktisch als Bindeglied zwischen HDTV-Receiver und Rechner analoge Videoinhalte in Echtzeit mit einer HDTV-Auflösung bis 1080i (Halbbilder mit 1920 × 1080 Bildpunkten) und überträgt den fertigen H.264-Datenstrom zum PC. Laut Hauppage werden dabei sowohl variable als auch konstante Bitraten zwischen 1 und 13,5 MBit/s unterstützt.

Um während der Aufnahme auch eine Wiedergabe zu ermöglichen, kann das Eingangssignal über durchgeschleifte Video- und Audiobuchsen (einschließlich einem optischen SPDIF-Ausgang) abgegriffen werden. Zeitgesteuerte Aufnahmen sollen sich bequem über den mitgelieferten "Hauppauge-IR-Blaster" anfertigen lassen, der beispielsweise den angeschlossen Receiver per Infrarotsignal umschaltet. Neben Treibern für Windows XP und Vista liefert Hauppauge mit dem HD-PVR die Aufnahme- und DVD-Brennsoftware Arcsoft TotalMediaExtreme sowie den Arcsoft Mediaconverter aus.

Das voraussichtlich ab Ende März in Deutschland verfügbare Gerät könnte auf dem US-Markt durchaus Anhänger finden, da dort noch ein Großteil der ausgestrahlten HDTV-Programme MPEG-2-kodiert sind. In Europa dürfte es der HD-PVR hingegen schwer haben, sich zu behaupten: Zum einen verwenden die hiesigen HDTV-Sender als Videocodec sowieso bereits H.264, weshalb eine Wandlung im Receiver und eine anschließende "Rückwandlung" im HD-PVR keine Qualitätsverbesserung bringen dürfte. Zum anderen sind auf dem deutschen Markt seit einiger Zeit HDTV-taugliche DVB-Receiver mit Festplattenanschluss beziehungsweise HDTV-Festplatten-Receiver mit PC-Anschluss verfügbar, die den empfangenen HDTV-Datenstrom einfach auf Harddisk ablegen. Gerade die erstgenannte Gerätegruppe, zu der beispielsweise die EZY-Box, der Eycos S 80.12 HD und Kathreins UFS 910 zählen, liegen preislich nicht allzuweit vom 199 Euro teuren Hauppauge-Recorder entfernt – zumal man ja noch die Kosten für einen HDTV-Empfänger addieren muss.

Auf Nachfrage bestätigte ein Hauppauge-Entwickler, dass sich mit dem HD-PVR bei Anschluss eines Blu-ray- oder HD-DVD-Player auch (auf analogen Wege) Kopien von HD-Discs erstellen ließen. Diese Fähigkeit will Hauppauge aber nicht bewerben. (nij)