Hightech-Supermarkt kommt bei Kunden offenbar gut an

Der mit RFID-Technik, intelligenten Waagen und digitalen Einkaufsberatern ausgestattete "Extra Future Store" hat laut Metro den ersten Praxistest bestanden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Extra Future Store der Metro-Gruppe, eigenen Angaben zufolge der erste Hightech-Supermarkt weltweit, kommt nach den Ergebnissen einer jüngst durchgeführten Kundenbefragung offenbar gut an: 77 Prozent der Kunden hätten die zahlreichen technischen Innovationen zumindest schon einmal genutzt, ermittelte die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) im Auftrag von Metro. Bei den Kunden besonders beliebt sei die intelligente Waage, die Obst und Gemüse mittels Webcam automatisch erkennt und entsprechende Preisetiketten ausdruckt. Immerhin 20 Prozent würden sich regelmäßig an den Info-Ständen über Produkte wie Wein oder Fleisch informieren.

Im April 2003 hatte Metro im nordrhein-westfälischen Rheinberg den Extra Future Store eröffnet, der mit RFID-Technik, persönlichen digitalen Einkaufsberatern, Info-Terminals, intelligenten Waagen sowie elektronischen Preisschildern und Werbedisplays aufwartet. An den so genannten Selbstzahlerkassen, denen 53 Prozent der Shopper der Studie zufolge einen "hohen Nutzen" bescheinigen, kann der Kunde seinen Einkauf zudem selbst erfassen. Dafür scannt er die einzelnen Waren ein und lässt das Gesamtgewicht anschließend mit einem Sollwert vergleichen. Stimmen Soll- und Ist-Wert überein, kann der Kunde wie gewohnt in bar oder mit Bank-/Kreditkarte bezahlen. Nach dem Bezahlen werden die RFID-Tags der Produkte entwertet und die Ware wird als "verkauft" aus dem Warenwirtschaftssystem ausgebucht.

Während die Supermarkt-Manager stolz verkünden, die neuen Techniken hätten zu einer erhöhten Kaufbereitschaft geführt und die Kundenfrequenz gesteigert, warnen Verbraucherschützer, die Verwendung von RFID-Tags und digitalen Einkaufsberatern beschleunige den Weg zum "gläsernen Kunden", da sich damit das Kaufverhalten ausspähen lässt. In Rheinberg beispielsweise erhalten Kunden, die im Besitz einer persönlichen Kundenkarte sind, beim Betreten des Supermarktes einen Windows-basierten Kleincomputer von Wincor Nixdorf, der Informationen über die Einkäufe der letzten Wochen abrufen und Kaufvorschläge unterbreiten kann. Dieser "persönliche Einkaufsberater" (PSA) begleitet den Kunden dann auf dem Weg durch den Markt und gibt die jeweils passenden Auskünfte über das Sortiment. (pmz)