Hightech-Zaun an der Grenze zu Mexiko hat zu große Mängel

Das von Boeing installierte Überwachungssystem für die Grenze zwischen USA und Mexiko wird zwei Monate nach Abnahme durch das Ministerium für Innere Sicherheit nicht mehr weitergeführt.

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Von
  • Florian Rötzer

Im Februar hatte das Department of Homeland Security (DHS) ein erstes 45 Kilometer langes Teilstück des Hightech-Grenzzauns in Arizona, das von einem Konsortium unter der Leitung von Boeing im Rahmen der Secure Border Initiative (SBI) realisiert wurde, abgenommen. Aufgrund von technischen Mängeln hatte sich die Fertigstellung bereits um ein halbes Jahr verzögert. Kurz nach der Abnahme von Project 28 wurde aber schon wieder Kritik laut. Die Mängel haben sich nun doch als so groß erwiesen, dass das Ministerium für Innere Sicherheit den weiteren Ausbau des virtuellen Zauns erst einmal eingestellt hat.

Der Zaun besteht aus neun 33 Meter hohen Türmen, die mit mehreren Kameras, Radarsystemen und Sendern ausgestattet sind, dazu gehörten längs der Grenze Bewegungsmelder. Offenbar dauerte es aber zu lange, bis die Bilder der Kameras zur Wachmannschaft übertragen wurden, wenn sie überhaupt ankamen. Zudem ließen sich die Kameras nicht schnell genug drehen. Zur Sicherung der Türme waren diese mit einem 2 Meter hohen Zaun umgeben worden. Angeblich hat das Grenzsystem bereits zur Festnahme von 3000 illegalen Immigranten geführt. Kritiker wenden ein, dass dies angesichts von hunderten Menschen, die täglich die Grenze in dieser Region überqueren, nur wenige seien. Der Konzern Boeing, der einen 860 Millionen US-Dollar schweren Vertrag für die Installierung von Grenzsystemen erhielt, betont, dass man Project 28 immer nur als Testversion, nicht als endgültiges Produkt verstanden habe. (fr)