Hin und Her rund ums Windows XP Service Pack 2

Bereits seit Anfang August ist das Service Pack 2 fertig; doch für den Endkunden, der keinen 270 MByte großen Download in Kauf nimmt, wird es bis heute nur sehr zögerlich verfügbar.

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Von
  • Peter Siering

Bereits seit Anfang August ist das Service Pack 2 fertig, doch für den Endkunden, der kein 270 MByte großes Download in Kauf nimmt, wird es bis heute anscheinend nur sehr zögerlich verfügbar. Schon mit der Nachricht, dass das Service Pack 2 fertig gestellt sei, wurden Pläne bekannt, nach denen Microsoft das Paket in mehreren Schritten ausliefern würde. Den Anfang machte die 270 MByte große Variante, Netzwerkinstallation genannt. Sie enthält alle Fixes für XP Home, Professional, Media Center und Tablet PC Edition, bohrt Letztere sogar mächtig auf.

Über die in Windows integrierte Update-Funktion sollten dann bald auch normale Benutzer in den Genuss des Updates kommen. Anders als beim Download des großen Pakets fließen dabei unter 100 MByte über die Leitung, heißt es bei Microsoft -- angepasst an den Pflegezustand der jeweiligen Installation; der Nachteil diese Methode liegt darin, dass die übertragenen Dateien nicht gespeichert, sondern nur einmal angewendet werden. Eine separate Download-Möglichkeit für diese als Express-Setup bekannte Variante soll erst später kommen. Vorerst müssen Anwender die automatische Update-Funktion in XP aktivieren, damit sie an die kleine Variante des Service Pack herankommen.

Die Berichte und Beobachtungen hinsichtlich der automatischen Installation des Service Pack 2 unterscheiden sich: In den USA gibt es erste Berichte, Microsoft habe damit begonnen, Nutzer der Home Edition mit aktiviertem automatischen Update zu beliefern. Hierzulande lässt sich nur erkennen, dass derart konfigurierte PCs, egal ob mit XP Home oder XP Professional, automatisch von Microsoft auf das aktualisierte Update-Paket (von Version 4 auf 5) umgestellt werden. Erst damit ist nämlich der fürs Service Pack vorgesehene Download über den "intelligenten Hintergrundübertragungsdienst" möglich; dieser soll dafür sorgen, dass das Paket nur ungenutzte Übertragungsbandbreite nutzt, ohne den Anwender zu stören.

Wahrscheinlich ist indes auch, dass Microsoft die Anzahl der gleichzeitigen möglichen Downloads begrenzt. Konkrete XP-Verkaufszahlen haben die Redmonder in letzter Zeit nicht genannt, aber sie dürften es mittlerweile mit ein paar Dutzend Millionen von Benutzern zu tun kriegen. Eine Infrastruktur, die eine solche Nachfrage gleichzeitig befriedigen könnte, kann sich wohl auch Microsoft nicht leisten. Kurzum: Wer am Service Pack 2 interessiert ist, das große Paket aber nicht herunterladen will, kann nur das automatische Update aktivieren und warten; Microsoft hilft auf Wunsch dabei. Die Wahrscheinlichkeit, dass als Erstes die Home Edition bedient wird, ist groß.

c't-Leser mit etwas Geduld können sich den Download sparen: Der c't-Ausgabe 19/04 (ab dem 3. September im Handel) wird die Microsoft-Original-CD mit dem Service Pack 2 beiliegen.

Für Firmenkunden sieht es übrigens ähnlich aus wie für normale Endanwender: Die Software Update Services (SUS) -- über die man etwa in Firmennetzen selbst bestimmen kann, wann die PCs im LAN das Update installieren sollen (siehe c't 21/03, Seite 118) -- liefern bisher nur die US-Version des Service Pack aus; die deutsche Variante hat sich jedenfalls auf dem SUS-Server in der Redaktion noch nicht materialisiert. Möglich ist aber auch hier, dass Microsoft selbst bremst.

Wissenswertes am Rande: Microsoft hat ein Update für SUS nachgeschoben, das eine lautlose Installation des Pakets erlaubt (ohne diese Korrektur musste der Benutzer den Start der Installation bestätigen). Die Liste der Software, die nach der Installation des Pakets nicht mehr wie gewohnt funktioniert, wurde inzwischen konkretisiert: Wie zu erwarten, handelt es sich weniger um K.-o.-Kriterien, sondern vielmehr um zu erwartende Probleme auf Systemen, auf denen die No-Execute-Protection (NX) aktiviert ist, und Probleme mit systemnaher Software wie Virenscannern, die mit dem Service Pack ohnehin eines Updates für die Integration in das Sicherheitscenter bedürfen.

Zum Service Pack 2 für Windows XP siehe auch:

Siehe dazu auch den Kommentar auf heise Security:

(ps/c't) / (jk)