Bis zu 24 Gbit/s: Cisco präsentiert neue Wi-Fi 7 Access Points
Bandbreiten bis zu 24 Gbit/s und ein einheitliches Lizenzmodell fĂĽr Cloud und on Premises bringt Cisco mit seinen neuen Wi-Fi 7 Access Points.

(Bild: Cisco)
- Benjamin Pfister
Cisco hat die neuen Catalyst 9176 und Catalyst 9178 WLAN Access Points vorgestellt, die Wi-Fi 7 (802.11be) und IoT-Sensorik liefern. Zudem ändert der Hersteller auch auf Drängen der Kunden das Lizenzmodell und komplettiert die Integrationen der On-Premises- und Cloud-Management-Produktlinien.
Ein zentraler Punkt der neuen Geräte ist die Unterstützung von Wi-Fi 7, das nach Herstellerangaben deutlich höhere Bandbreiten von theoretisch bis zu 23 Gbit/s beim 9176 und 24 Gbit/s beim 9178 bietet. Ein wesentliches Feature von Wi-Fi 7 ist Multi-Link Operation (MLO), das es Geräten ermöglicht, gleichzeitig über mehrere Kanäle zu kommunizieren. Das soll Störungen reduzieren, die Zuverlässigkeit der Verbindung erhöhen und die Latenzzeiten verringern. Aktuell gibt Cisco jedoch nicht an, welche der vielfältigen MLO-Varianten unterstützt werden. Antwort auf eine entsprechende Anfrage der iX-Redaktion ist noch offen.
Hardware-Details der Modelle 9176 und 9178
Der Catalyst 9176 ist mit drei Funkmodulen ausgestattet, die insgesamt 12 Spatial Streams unterstützen (4x4 MU-MIMO). Zu den erweiterten Features gehören 4K-QAM, Preamble Puncturing für 320-Mhz-Kanäle und die Unterstützung von OFDMA (Orthogonal Frequency Division Multiple Access). Das Modell bietet zudem eine Ultra-Wideband-Funktion (UWB) für Standortbestimmungen unter einem Meter Genauigkeit und einen 10-GbE-Uplink. Es enthält auch einen GNSS/GPS-Chip, um die regulatorischen Anforderungen der jeweiligen Länder an die Frequenznutzung automatisch anzuwenden, sowie einen Energiesparmodus zum Abschalten von Antennen, wenn diese nicht benötigt werden.
Das Modell ist mit einem USB-2.0-Port ausgestattet, über den sogenanntes App Hosting, also die Bereitstellung von Containern auf dem Access Point, ermöglicht wird. Ein Anwendungszweck hierfür ist die integrierte Bereitstellung eines ThousandEyes-Agenten zur Netzwerküberwachung und Fehlerdiagnose.
Der 9178-AP ist mit vier Radios und insgesamt 16 Spatial Streams ausgestattet, die den Bedarf an hoher Bandbreite und Netzwerkstabilität in großen Umgebungen decken. Der AP bietet 2x10GbE-Uplinks und ist mit einem eingebauten Lagesensor ausgestattet, der eine kontinuierliche Überprüfung der Installation nach der Bereitstellung ermöglichen soll.
Die Catalyst-9176-Serie ist in zwei Varianten erhältlich: 9176I mit omnidirektionalen Antennen und 9176D1 mit direktionalen Antennen, wie Sie beispielsweise in Stadien zum Einsatz kommen. Beide Modelle unterstützen 802.3bt Cisco UPOE (Universal Power over Ethernet) zur Stromversorgung, während 802.3af PoE nur noch für die Konfiguration ohne Antennen ausreicht. Es gibt zudem in beiden Access Points eine BLE 5.3 Funktion für Standortbestimmungen.
Die Catalyst-9176-Modelle sind speicherseitig onboard mit 4096 MByte DRAM und 16 GByte Flash-Speicher ausgestattet. Zum MACSec-Support, wie ihn Mitbewerber inzwischen liefern, machte der Hersteller bisher keine Angabe.
On-Premises oder Cloud
Beide Modelle bieten ab Werk eine initiale Selbstkonfiguration, zur Erkennung, ob sie on Premises oder in der Cloud betrieben werden, was die Installation vereinfachen und beschleunigen soll. Außerdem ist ein Geräteprofiling integriert, mit dem auf Basis des Geräteverhaltens im Netzwerk automatisch eine Erkennung und Kategorisierung erfolgen soll. Dieses Feature nennt der Hersteller KI-nativ. Wie viel KI wirklich dahintersteckt, wird sich erst zeigen.
Die Access Points unterstützen sowohl die Cisco Catalyst 9800 Series Wireless Controller als auch Meraki Cloud Management, was den Administratoren verschiedene Management-Optionen zur Verfügung stellt. Der Hersteller treibt die Vereinheitlichung von on Premises und Cloud noch etwas weiter. Die Access Points sollen eine einheitliche Cisco Networking Subscription für Cloud und on Premises anstatt einer dedizierten DNA-Subscriptions für on Premises oder einer Meraki Cloud Management Subscription benötigen. Dies dürfte für die Bestandskunden spannend sein, die aktuell bereits eine der beiden Cisco-Techniken einsetzen und über einen Wechsel nachdenken.
Cisco hat bei den neuen Geräten zudem die Strategie geändert und stellt nun nur noch eine einzige SKU (Stock Keeping Unit) weltweit zur Verfügung, anstatt verschiedene Modelle für unterschiedliche Regionen anzubieten. Diese Vereinheitlichung soll die Bereitstellung als auch die Verwaltung der Geräte für globale Unternehmen vereinfachen. Die neuen Access Points sind nach Angaben von Cisco ab November 2024 bestellbar und erste Geräte werden im Dezember 2024 ausgeliefert.
(axk)