Höhere Verluste bei Infineon befürchtet

Die niedrigen Speicherpreise machen dem Halbleiterhersteller weiterhin schwer zu schaffen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die niedrigen Speicherpreise machen dem Halbleiterhersteller Infineon nach Informationen von dpa weiterhin schwer zu schaffen. Analysten gingen davon aus, dass die Verluste des Konzerns im abgelaufenen Quartal daher wieder angestiegen seien, berichtet die Nachrichtenagentur. Infineon will am Freitag, den 8. November, als erste Firma aus dem Verbund der Siemens-Unternehmen ihre Quartalszahlen vorlegen.

Die Preise für DRAM-Speicherchips lägen schon seit längerem unter den Vollkosten der Hersteller: "Im abgelaufenen Quartal sind sie noch einmal eingebrochen", sagte Analyst Theo Kitz. Er gehe daher davon aus, dass der Verlust vor Steuern und Zinsen bei Infineon im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2001/02 bei etwa 190 Millionen Euro gelegen haben könnte. Andere Analysten sehen das Minus sogar noch höher. Im dritten Quartal lag der Verlust vor Steuern und Zinsen bei 107 Millionen Euro. Im Gesamtjahr 2001/02 könnte sich der Verlust auf einen Milliardenbetrag summieren.

Eine Erholung in der gebeutelten Branche sei derzeit nicht in Sicht. Infineon wolle sich daher wie viele Konkurrenten auch stärker auf das so genannte Lösungsgeschäft konzentrieren. Bei Komplettlösungen beispielsweise einschließlich Software ließen sich höhere Gewinnmargen erzielen als beim Verkauf einfacher Komponenten. "Infineon hat keine andere Wahl, als Lösungen anzubieten. Da müssen sie mit den anderen mitziehen", sagte Kitz. Anfang der Woche erst hatte Infineon die Zusammenlegung vormals eigenständiger Geschäftsbereiche zur neuen Sparte Secure Mobile Solutions (SMS) bekannt gegeben. Ziel dabei sei es, den Konzern zu einem Anbieter kompletter Lösungen im Bereich der mobilen Kommunikation zu entwickeln, hieß es aus München.

Bei der Vorstellung der Quartalszahlen wird sich Infineon-Chef Ulrich Schumacher nach dpa-Informationen möglicherweise auch zu seiner eigenen Zukunft äußern. Er war einer der zahlreichen Manager, die als Kandidat für den Chefposten bei der Deutschen Telekom genannt wurden. Laut Branchenkreisen hat es auch Verhandlungen zwischen Schumacher und der Telekom gegeben. Allerdings sagte der Infineon-Chef vor knapp zwei Wochen in Dresden, in schweren Zeiten für die Halbleiter-Branche wolle er weiterhin seine ganze Kraft in den Dienst seines Unternehmens stellen. (pmz)