Hoffnung auf Corona-Impfstoff und Biden treiben Dax und Dow nach oben

Die Aktienmärkte zeigen, wie schnell vormalige Krisenverlierer in der Gunst der Anleger wieder steigen können. Der Reisebranche wird etwa wieder mehr zugetraut.

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(Bild: Shutterstock)

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  • dpa
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Die Aussicht auf einen Erfolg bei der Suche nach einem Coronavirus-Impfstoff hat am Montag am deutschen Aktienmarkt die Anleger euphorisiert. Zusätzlich befeuert vom US-Wahlergebnis wurde der Dax um 4,94 Prozent auf 13.095,97 Punkte nach oben getrieben. In der Spitze war er sogar um mehr als sechs Prozent auf den höchsten Stand seit Mitte September gestiegen.

Im Nachgang des Siegs von Joe Biden bei den US-Wahlen war der Dax am Morgen schon fest in den Handel gestartet. Neuen Schub bekam der Leitindex dann vom Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer, die gemeinsam erfolgversprechende Daten zur Wirksamkeit eines Corona-Impfstoffs vorlegten.

Beflügelt wurden davon vor allem jene Aktien, die in den vergangenen Monaten virusbedingt besonders tief in die Krise gezogen wurden. In der zweiten Börsenreihe konnten andere Indizes dem Dax aber nur mit reduziertem Schwung folgen, da im MDax oder SDax die Aktien vieler bisheriger Krisenprofiteure ein negatives Gegengewicht bildeten. Der MDax gewann letztlich 1,64 Prozent auf 27.793,97 Punkte.

Im Dax war die Verliererliste kurz. Beim Essenslieferdienst Delivery Hero, einem der Corona-Profiteure, stand ein Abschlag von fast sechs Prozent zu Buche. Umso länger war aber die Gewinnerliste mit einigen prozentual zweistelligen Bewegungen. Allen voran galt dies für die 16,6 Prozent höheren Aktien des Triebwerksbauers MTU.

Im MDax waren die Ausschläge noch größer, hier verbuchten elf Indexwerte ein prozentual zweistelliges Plus. Oben fest setzten sich die ebenfalls von der Luftfahrtkrise gezeichneten Papiere von Fraport, Airbus und Lufthansa mit Anstiegen von bis zu 34 Prozent. Auch der Ticketvermarkter und Eventveranstalter CTS Eventim legte um 24 Prozent zu.

Kräftig Kasse gemacht wurde derweil im MDax beim Kochboxenlieferanten Hellofresh und dem Medikamentenversender Shop Apotheke, deren Aktien um 15 respektive 19 Prozent abrutschten. Auch die Aktien von Laborausrüstern wie Sartorius oder Stratec, dem Medizintechnikkonzern Drägerwerk, dem Fernwartungsanbieter Teamviewer oder den Online-Händlern Zalando und Zooplus ließen kräftig Federn.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 folgte dem Dax um 6,4 Prozent steil nach oben, in Paris gewann der Cac 40 sogar 7,6 Prozent. Der Londoner FTSE 100 bracht es immerhin auf ein Plus von 4,7 Prozent.

Der Leitindex Dow Jones Industrial und der marktbreite S&P 500 schnellten am Montag bereits in den ersten Handelsminuten auf Höchststände. Aktien, die unter der Corona-Pandemie besonders gelitten hatten, erlebten Kursfeuerwerke.

So schossen American Airlines, United Airlines und Delta Air Lines um bis zu 19 Prozent hoch. Papiere der Hotelkette Marriott gewannen 14 Prozent und die von Wynn Resorts gar fast 28 Prozent. Aktien der Kreuzfahrt-Reedereien Carnival und Royal Caribbean schnellten um fast 40 beziehungsweise nahezu 30 Prozent hoch.

Mit einem möglichen Boom von Buchungen im Falle eines wirkungsvollen Impfstoffs gegen das Coronavirus zogen die Aktien der Kreditkartenkonzerne American Express und Visa um 21,4 beziehungsweise 7,2 Prozent an. Papiere des Online-Reisebüros Expedia stiegen sogar um fast 25 Prozent.

Zur Schlussglocke stand für den Dow Jones Industrial ein Gewinn von 2,95 Prozent auf 29.157,97 Punkte zu Buche. Der Leitindex hatte zuvor den Sprung über die Marke von 30.000 Zählern nur knapp verpasst. Vor dem regulären Handel war der Dow zeitweise über dieser Marke indiziert worden. Der S&P 500 stieg um 1,17 Prozent auf 3550,50 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 blieb dagegen mit einem Minus von 2,16 Prozent auf 11 830,39 Zähler merklich zurück.

Der Euro kam zum US-Dollar unter Druck, zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1817 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor noch höher auf 1,1883 (Freitag: 1,1870) US-Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt betrug die Umlaufrendite unverändert minus 0,64 Prozent. Der Rentenindex Rex stand unverändert auf 146,61 Punkten. Der Bund-Future verlor knapp ein Prozent auf 174,38 Punkte.

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