Hoffnung auf kostenfreies Bargeld: Chaos an Irlands Geldautomaten nach IT-Panne

Als online berichtet wurde, dass Irlands Geldautomaten nach einer IT-Panne freigiebig wären, bildeten sich dort lange Schlangen. Sogar die Polizei schritt ein.

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Frau, die Geldautomat benutzt

(Bild: Hadrian/Shutterstock.com)

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In Irland haben sich am Dienstag teilweise lange Schlangen vor Geldautomaten gebildet, weil Menschen wohl davon ausgingen, infolge eines IT-Fehlers umsonst Bargeld zu bekommen. Das berichten irische Medien wie Independent.ie, die erklären, dass es einigen Kunden der Bank of Ireland tatsächlich gelungen war, 500 Euro abzuheben, obwohl auf ihren Konten weniger Geld vorhanden und wohl eigentlich keine Überziehung möglich war. Teilweise seien die Menschenmengen so groß gewesen, dass die Polizei eingesetzt wurde, um sie zu kontrollieren. Die Bank hat sich inzwischen für die Technikprobleme entschuldigt und Kunden gewarnt, dass alle Abbuchungen von den Konten gebucht würden.

Wie die Zeitung Independent erläutert, haben sich die Schlangen an den Geldautomaten gebildet, nachdem online Berichte verbreitet wurden, laut denen Menschen bis zu 500 Euro hätten abheben können, obwohl auf ihren Konten weniger Geld vorhanden war. Über Transfers auf Geldkarten der britischen Neobank Revolut hätten es manche sogar geschafft, dieses Limit zu umgehen und bis zu 1000 Euro zu bekommen. Nachdem sich die Berichte "wie ein Lauffeuer" verbreitet haben, sei es zu den beispiellosen Szenen gekommen. Mindestens einige in den Schlangen hätten wohl den Eindruck gehabt, dass ein Abheben ohne Konsequenzen bleiben würde. Sie hätten also kostenloses Bargeld erwartet.

Um was für technische Probleme es sich bei der Bank gehandelt hat, geht aus den Berichten nicht hervor. Es hat aber den Anschein, als seien Überweisungen oder Auszahlungen nicht korrekt verarbeitet worden, weshalb Konten überzogen werden konnten, bei denen das eigentlich nicht möglich ist. Für die Kunden und Kundinnen könnte das den Eindruck erweckt haben, dass sie Geld abheben könnten, das sie gar nicht haben. Die Bank hat inzwischen versichert, dass die Systeme wieder funktionierten und Bezahlvorgänge nachgetragen würden. Auf viele Menschen könnten nun hohe Überziehungsgebühren zukommen.

Für die Bank sind die Probleme nur die jüngsten in einer länger werdenden Liste technischer Schwierigkeiten, ergänzt die Irish Times. Ende Juni waren demnach die Onlinedienste für fast 24 Stunden zusammengebrochen, woraufhin die Bank die Öffnungszeiten habe ausweiten müssen. Erst Stunden vor dem Trubel an den Geldautomaten hat sich die Bank für Schwierigkeiten in der Banking-App und im Online-Banking entschuldigt. Bei der Zeitung geht man davon aus, dass der Imageschaden nach den Vorgängen vom Dienstagabend und Mittwochmorgen jetzt immens ist, während sich die Bank das ausgezahlte Geld wohl zurückholen kann.

(mho)