Hoffnung auf neue Impulse durch die CeBIT

Die CeBIT 2003 erinnert an ein Klassentreffen Jahrzehnte nach der letzten Schulstunde: Sicher ist nur, dass einige vertraute Gesichter nicht mehr dabei sind.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die CeBIT 2003 erinnert an ein Klassentreffen Jahrzehnte nach der letzten Schulstunde: Sicher ist nur, dass einige vertraute Gesichter nicht mehr dabei sind, wenn die weltgrößte Computermesse am 12. März in Hannover ihre Tore öffnet. "In den vergangenen zwölf Monaten sind rund 2000 IT-Firmen von der Bildfläche verschwunden", sagt Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes BITKOM, gegenüber dpa. Doch während zunächst große Unsicherheit geherrscht habe, sei die Stimmung mittlerweile wieder gefasst.

In jedem Fall ist die CeBIT auch in diesem Jahr wieder eine Schau der Superlative: Etwas mehr als 7000 Unternehmen aus aller Welt präsentieren ihre Waren auf einer Fläche von rund 361.000 Quadratmetern. Zur erwarteten Besucherzahl machten die Veranstalter, die Deutsche Messe AG in Hannover, nur vorsichtige Angaben: 600.000 würden erwartet, aber ob die auch kämen, ließe sich beispielsweise wegen der Irak-Krise noch gar nicht sagen. Im vergangenen Jahr waren es rund 647.000 Besucher. "Natürlich wird die CeBIT der IT-Branche Impulse verleihen", sagt Rohleder. Dabei geht es nicht nur darum, die Besucher der Messe zum späteren Kauf zu animieren. Der Anteil der privaten Besucher ist seit 1996 ohnehin kontinuierlich gesunken. "Viele Unternehmen suchen auf der CeBIT das Geschäft mit anderen Ausstellern. Außerdem ist sie ein guter Ort für neue Ideen."

Ungeachtet des zurückgehenden Ansturms privater Anwender richtet Software-Riese Microsoft in diesem Jahr auf der CeBIT erstmals einen speziellen Bereich seines Standes speziell für Endanwender ein. "Die Messe ist wichtig für uns, um Kontakt zum Verbraucher herzustellen. Wir wollen dort mit den Leuten ins Gespräch kommen", sagt Tomas Jensen, Sprecher von Microsoft Deutschland.

Die Schwerpunkte der diesjährigen CeBIT bilden neben dem neuen Mobilfunkstandard UMTS die Themen Mobile Computing und Sicherheit, erklärte Gabriele Dörries, Sprecherin der Deutsche Messe AG in Hannover. "Es werden ganz sicher die ersten Anwendungen für UMTS zu sehen sein." Erhalten bleibt die vergangenes Jahr geschaffene thematische Strukturierung der Messe: Der Norden ist für die Informationstechnik reserviert, der Osten für Softwareanbieter, der Südwesten für die Telekommunikation.

Hinzu kommen verschiedene Sonderausstellungen. In Halle 17 finden Besucher zum Beispiel das "Centrum für Informationssicherheit" (CefIS). Hier werden Lösungen zum Thema Sicherheit etwa in IT-Netzwerken oder in der Telekommunikation vorgestellt. Neu ist die Sonderausstellung "Planet Reseller". Dabei handelt es sich laut Dörries von der Messe AG um ein Fachhandelszentrum. In dem für private Besucher nicht zugänglichen Bereich sollen sich Händler in Ruhe mit Herstellern unterhalten können.

Bei IBM sieht man neben der Sicherheit die Themen Linux sowie die drahtlose Datenübertragung ganz oben auf der Tagesordnung. Der Branchenriese stellt seinen Messeauftritt unter das Motto "Discover the on demand era". IBM versteht darunter IT-Lösungen, die bei konkretem Bedarf genutzt werden können, erklärt Ursula Diel, Firmensprecherin in Stuttgart. Zukunftsweisendes will IBM in der "Innovation Zone" vorstellen. Hier sollen IT-Lösungen für das Gesundheitswesen eine zentrale Rolle spielen.

Microsoft präsentiert Neuheiten beispielsweise rund um die Spielekonsole Xbox, mobile Anwendungen und die neue Bürosoftware "Office 11", deren endgültiger Name noch nicht feststeht. "Außerdem werden wir unser Smart Display zeigen", sagt Jensen. Dabei handelt es sich um einen tragbaren und "intelligenten" Bildschirm, der einfache Anwendungen ohne Tastatur und Maus zulässt und über Funk mit dem PC verbunden ist.

Auch in wirtschaftlich vergleichsweise schwierigen Zeiten ist die Suche nach einem Arbeitsplatz in der IT-Branche nicht hoffnungslos. Wie man am ehesten fündig wird, soll in der Job- und Karrierebörse der CeBIT verraten werden. "Auch Firmen, die neue Arbeitskräfte suchen, werden da sein", meinte Dörries. Zu den rund 90 Ausstellern beim so genannten Job & Career Market gehören neben Unternehmen aus der Branche auch Hochschulen sowie Aus- und Weiterbildungseinrichtungen.

Die CeBIT ist vom 12. bis zum 19. März täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Wie in den vergangenen Jahren startet heise online zur weltgrößten Computermesse ein CeBIT-Special. Dort finden sich ab Ende Februar -- und natürlich laufend aktualisiert während der Computermesse -- ständig Aktuelles im CeBIT-Newsticker und Hintergrundberichte zu den CeBIT-Highlights. Von A wie Ausstellersuche bis Z wie Zimmervermittlung bietet das CeBIT-Special zudem alle wichtigen Informationen für die An- und Abreise, die Quartiersuche und den Aufenthalt. (jk)