Hollywood-Streiks: Autorenstreik dank KI-Zugeständnissen beendet

Sie bekommen mehr Geld und werden vor KI geschĂĽtzt: Hollywood-Autoren haben einen neuen Vertrag mit den Studios ausgehandelt. Ihr Streik ist jetzt beendet.

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(Bild: Haris Mm/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Die Autorengewerkschaft Writers Guild of America (WGA) will ihren Streik beenden. Ihr Vorstand hat einer vorläufigen Einigung mit der Filmindustrie zugestimmt, deren Details nun auch öffentlich sind: Autoren bekommen mehr Geld und sollen vor KI geschützt werden. Der Vertrag enthält mehrere Klauseln, die Hollywood-Studios den Einsatz von KI als Ersatz für menschliche Autoren verbieten sollen.

KI soll literarischen Stoff weder selbst schreiben noch umschreiben dürfen. Von KI geschriebener Stoff darf zudem nicht als Quellmaterial für Film- oder Serienproduktionen verwendet werden, heißt es in einer von der WGA veröffentlichten Zusammenfassung des ausgehandelten Vertrags. Autoren selbst dürfen KI dem Vertrag zufolge einsetzen, wenn die Richtlinien des Auftragsunternehmens es zulassen. Jedoch dürfen Autoren nicht dazu gezwungen werden, Tools wie ChatGPT für ihre Arbeit zu verwenden, heißt es weiter.

Zudem dürfen sich Autoren über höhere Bezahlung freuen. Das gilt besonders für Streaming-Produktionen mit einem Budget von mindestens 30 Millionen US-Dollar: Die Mindestbezahlung steigt dort um 18 Prozent. In anderen Bereichen steigen die Bezüge jährliche um zuerst 5, dann 4 und dann 3,5 Prozent. Damit hat die Gewerkschaft ihre wichtigsten Forderungen durchgesetzt. Der Vertrag soll bis Mai 2026 gelten.

Der Vertrag sieht außerdem mehr Transparenz bei Streaming-Diensten wie Netflix und Disney+ vor: Weil Tantiemen vom Erfolg einer Serie oder eines Films abhängig gemacht werden, sollen die Streaming-Dienste die WBA künftig präziser über ihre Metriken informieren. Die Unternehmen hinter den Streaming-Diensten haben vorbehaltlich eines Geheimhaltungsabkommens zugestimmt, die absolute Zahl von gestreamten Stunden von Eigenproduktionen mit der Gewerkschaft zu teilen. Diese Zahlen können mit Mitgliedern in "zusammengefasster Form" geteilt werden, schreibt die WGA.

Die Mitglieder der WGA müssen den ausgehandelten Vertrag noch ratifizieren, was spätestens am 9. Oktober passieren soll. Bis dahin gilt die Übereinkunft als vorläufig. Schon jetzt ruft die WGA ihre Mitglieder aber dazu auf, den monatelangen Streik niederzulegen. Begonnen hat er bereits im Mai unter Beteiligung von 11.500 Drehbuchautoren in den USA. Der Arbeitskampf der US-Filmbranche hat unter anderem dazu geführt, dass zahlreiche Film- und Serienproduktionen auf Eis gelegt wurden.

Überwunden ist die Zeit der Streiks damit aber noch nicht: Auch die Schauspieler der Organisation SAG-AFTRA haben ihre Arbeit niedergelegt. Zuletzt stimmten ihre Mitglieder dafür ab, ihren Streik auch auf die Videospielbranche zu erweitern. Bis der Streik der Schauspieler und Synchronsprecher nicht ebenfalls beigelegt ist, bleibt die Hollywood-Maschine weitgehend gelähmt.

(dahe)