Hollywoods neuer Star: Börsenliebling Dreamworks
Einen filmreifen Börsenstart legte gestern die Trickfilmschmiede Dreamworks Animations aufs Parkett. Doch trotzdem gibt es Kritik von Wall-Street-Experten.
Einen filmreifen Börsenstart legte gestern die Trickfilmschmiede Dreamworks Animations SKG (unter anderem Shrek 1 & 2 und Shark Tales) aufs Parkett. Im Laufe des ersten Handelstages schoss der Aktienwert um 38 Prozent in die Höhe -- nach einem Ausgabepreis von 28 US-Dollar pro Anteilsschein landete das Wertpapier am Donnerstagabend bei 38,75 Dollar. "Das war der größte Hollywood-Börsenstart nach dem MGM-IPO vor sieben Jahren, der 180 Millionen US-Dollar einbrachte", kommentierte die New York Times. Und das Wall Street Journal errechnete, dass Dreamworks damit fast genauso viel wert ist wie der Erzrivale Pixar (unter anderem Findet Nemo, Monster AG): Die Firma von Apple-Chef Steve Jobs, Marktführer unter den Animationsstudios, ist an der Börse 4,5 Milliarden Dollar wert, Dreamworks hat die 4-Milliarden-Marke aber ebenfalls überschritten, wenn auch nur knapp.
Aber es gibt nicht nur Lob für Dreamworks Börsendebut: In der US-Finanzwelt sehen viele Experten den Unternehmenserfolg mit Skepsis. Das Trickfilmstudio habe nicht immer ein glückliches Händchen bewiesen, heißt es. Das müsse sich eigentlich wesentlich deutlicher im Preis niederschlagen.
Während Pixars fünf Filme (neben Findet Nemo und Monster AG sind dies Toy Story 1 & 2 sowie A Bug's Life) allesamt zu Kassenschlagern wurden, kann der Börsenneuling Dreamworks nur mit drei Hits aufwarten. Andere Filme seien gefloppt, lautet die Kritik. Vor allem konnte das Studio jenseits der Trickfilmwelt keinen Fuß auf den Boden bringen. Genau das war aber -- im Unterschied zu Pixar -- der Anspruch, mit dem Dreamworks als Gesamtfirma ursprünglich gestartet war.
Die Pixar-Studios schwimmen im Erfolg; die Trennung von Disney hat allerdings noch nicht zu einem neuen Vertriebspartner geführt. Andere Problem hat der Konkurrent: Ausführlich lässt das Wall Street Journal Finanzanalysten zu Wort kommen, die vorrechnen, dass es mit der finanziellen Substanz bei Dreamworks auch keineswegs soweit her sei wie bei Pixar. Unter dem Strich scheint die Aktie also unbeständig zu sein -- aber heldenhaft auf jeden Fall. (tol)