Holographie soll Ausweise sicherer machen

Mit einer "völlig neuen Technologie" will Otto Schily Passfälschern das Handwerk weiter erschweren; der Innenminister bekräftigte zudem die Biometrie-Pläne.

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Mit einer "völlig neuen Technologie" will Innenminister Schily Passfälschern das Handwerk legen. Dazu werden ab sofort alle neuen Personalausweise und Reisepässe mit neuen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, teilte das Bundesinnenministerium mit. "Fälschungen von Pässen werden durch die komplexe Sicherheitstechnik nahezu ausgeschlossen", sagte Innenminister Otto Schily.

Die zusammen mit dem Bundeskriminalamt und der Bundesdruckerei entwickelte Technologie, Identigram genannt, verwendet individuelle Hologramme. Bei einem flachen Betrachtungswinkel erscheint auf dem Ausweis neben dem eigentlichen Lichtbild des Inhabers ein zweites, holographisches. Dazu kommen unter anderem noch ein dreidimensionaler Bundesadler, holographische Wiedergabe maschinenlesbarer Zeilen und so genannte kinematische Bewegungsstrukturen. Bei einer Kippbewegung der Ausweiskarte verwandelt sich das Adlermotiv allmählich in den Buchstaben "D". Bisherige Sicherheitsmerkmale wie Laserdruck, Sicherheitslinien und Wasserzeichen wird es auch weiterhin geben.

Biometrische Merkmale enthalten die neuen Identitätsnachweise noch nicht. Doch bekräftigte Schily seine Absicht, diese einzuführen, um eine "Verschleierung der Identität" zu unterbinden. Den Weg für die Erfassung biometrischer Daten hat das am 7. November vom Bundeskabinett verabschiedete zweite Anti-Terror-Paket eingeleitet. Die grundsätzliche Entscheidung, ob Fingerabdrücke oder biometrische Merkmale von Hand oder Gesicht aufgenommen werden, soll der Bundestag treffen. (anw)