Huawei P9 und P9 Plus mit Leica Doppel-Kamera

Huawei baut in seine neuen Top-Smartphones P9 und P9 Plus gleich zwei Kameras vom deutschen Kamerahersteller Leica ein. Eine davon schießt nur Schwarz-Weiß-Bilder.

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Huawei P9 und P9 mit Leica Doppel-Kamera
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  • Hannes A. Czerulla
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Der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei hat für seine neuen High-End-Smartphones P9 und P9 Plus mit dem deutschen Kamerahersteller Leica zusammengearbeitet. Die Smartphones verfügen gleich über zwei Hauptkameras auf der Gehäuserückseite, für die Leica die Linsen entwickelte. Bei den Sensormodulen handelt es sich um die Sony IMX286 mit 12 Megapixel. Wobei die eine Kamera übliche Farbaufnahmen macht und das eigentliche Bild liefert und die andere nur in Schwarz-Weiß knipst. Auf diese Weise soll unter anderem die Lichtempfindlichkeit, Schärfe und der Kontrast gesteigert werden.

Bei einem Farbfoto sollen beide Kameras zu Einsatz kommen und im Team arbeiten. Wie das genau funktioniert, erklärt Huawei bislang nicht. Doch soll die Monochrom-Kamera doppelt so viel Licht einfangen können als die Farbknipse und so besonders in Situationen helfen, in denen das Motiv nicht optimal ausgeleuchtet ist. HTC baute ein ähnliches System in sein One M8 ein, konnte damals im Test aber nicht überzeugen.

Für den Autofokus setzt Huawei außer der klassischen Methode per Kontrastmessung einen Laser zur schnellen Abstandsberechnung ein. Konkurrent LG nutze bislang eine ähnliche Technik in seinen Topmodellen. Ähnlich wie dort werden die P9 den Laser wahrscheinlich nur für kurze Entfernungen bis zu 40 Zentimeter einsetzen – für mehr ist der Laser vermutlich zu schwach. Dank des Verfahrens soll die Autofokussierung noch schneller werden. Smartphones mit klassischem Autofokus wie dem Samsung Galaxy S7 standen den mit Laser ausgestatteten Geräten aber in Sachen Geschwindigkeit bislang in nichts nach.

Der Hersteller stattet die Kamera-App außerdem mit zahlreichen Filter- und Nachbearbeitungsfunktionen aus, beispielsweise nachträglichen Blenden- und Tiefenschärfefiltern und Filmmodi, die die Farben betonen oder für weiche Übergänger sorgen.

Huawei P9 (7 Bilder)

Wichtigster Unterschied zwischen P9 und P9 Plus ist das Display, das bei ersterem 5,2 Zoll misst und ein LCD ist, beim Plus-Modell handelt es sich um ein AMOLED-Bildschirm mit 5,5 Zoll. Ungeachtet der Display-Diagonale zeigen beide Bildschirme 1920 × 1080 Pixel, was mittlerweile nicht mehr High-End-Niveau entspricht, sondern schon bei Mittelklasse-Modellen zu finden ist. Konkurrenten wie das Samsung Galaxy S7 oder LG G5 präsentieren bereit 2560 × 1440. Für eine scharfe Darstellung wird es bei den Huawei-Telefonen dennoch reichen – auch wenn der Unterschied im direkten Vergleich erfahrungsgemäß sichtbar sein wird.

Weiterer Unterschiede zwischen den beiden Modellen sind der größere Akku des P9 Plus (3400 mAh anstatt 3000 mAh), ein druckempfindlicher Touchscreen ("PresseTouch-Display") und eine Schnellladefunktion.

Die mit USB Typ-C-Anschluss versehenen Smartphones sind 14,5 × 7 × 0,6 Zentimeter groß und wiegen 144 Gramm. Huawei-typisch arbeitet in beiden Geräten der hauseigene Prozessor Kirin 955 mit vier leistungsfähigen Cortex-A72-Kernen und vier stromsparenden Cortex-A53-Kernen., die mit 2,5 GHz beziehungsweise 1,8 GHz getaktet sind. Der interne Flash-Speicher ist beim P9 32 GByte groß, beim P9 Plus 64 GByte; die RAM-Größe beträgt beim P9 3 GByte, beim P9 Plus 4 GByte.

Ab Mitte April soll es das P9 hierzulande ab 570 Euro geben; das P9 Plus wird 700 Euro kosten und ab Mitte Mai erhältlich sein.

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(hcz)