Unitree bereitet humanoiden Roboter G1 für die Massenproduktion vor

Der humanoide Roboter G1 von Unitree Robotics scheint serienreif zu sein. Er soll in die Massenproduktion gehen.

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(Bild: Unitree Robotics (Screenshot))

Lesezeit: 4 Min.

Das chinesische Robotikunternehmen Unitree Robotics hat seinen humanoiden Roboter G1 nun so angepasst, dass er in die Massenproduktion gehen kann. Dazu wurde die Performance und Stärke des G1 verbessert und der Roboter so aufgebaut, dass er in größeren Stückzahlen produziert werden kann. Das geht aus einer Beschreibung eines Videos des modifizierten G1 auf Youtube hervor.

Im Mai hatte Unitree den humanoiden Roboter G1 erstmals vorgestellt und zu einem Preis ab 16.000 US-Dollar beworben. Die besser ausgestattete Edu-Variante, die unter anderem taktile Hände mitbringt, soll dagegen einen Aufpreis kosten. Der neue G1-Roboter kommt mit Detailverbesserungen daher. So haben ihn die Ingenieure performanter gemacht und ihn etwa aufgehübscht. Dabei sind die technischen Daten des Roboters in ähnlich geblieben. Er misst rund 1,32 m und wiegt je nach Ausstattungsvariante ab 35 kg.

Der Roboter besitzt mindestens 23 Freiheitsgrade, die besser ausgestattete Edu-Variante kommt auf bis zu 43 Freiheitsgrade, was vor allem den beweglichen Händen mit je drei Fingern und der beweglicheren Taille geschuldet ist. In den Gelenken baut Unitree selbst entwickelte Elektromotoren ein, die ein Drehmoment von bis zu 120 Nm entwickeln können. Die Umwelt nimmt der Roboter über Intels Tiefenkamera RealSense D435 sowie über das 3D-Lidar Livox-MID360 wahr, die im Kopf des Roboters untergebracht sind. Hinzu gesellen sich 5-Watt-Stereolautsprecher, ein nicht benannter Achtkern-Prozessor und eine austauschbare 9000-mAh-Batterie. Letztere ist seitlich im Oberkörper untergebracht und soll sich mit einem Handgriff wechseln lassen. Der schnelle Austausch ist auch nötig, denn die Batterie hält den G1 nur rund zwei Stunden am Leben.

Welche Teile des Roboters Unitree genau angefasst hat, um ihn einfacher in Serie produzieren zu können, verschweigt das Robotikunternehmen. Die Motoren werden es jedoch nicht sein. Bei ihnen handelt es sich um Spezialentwicklungen, die sich nicht so schnell herstellen lassen. Sie sind allerdings zu spezifisch, um sie schnell durch geeignete Motoren für die Massenproduktion auszutauschen. Eher wahrscheinlich ist deshalb, dass der Rahmen und die Außenhülle materialtechnisch angepasst wurden. Eventuell wurden auch Vereinfachungen an der Elektronik und der Verdrahtung vorgenommen. Wann der G1 genau in die Massenproduktion gehen soll, verrät Unitree bisher nicht.

Das neue Video zeigt vor allem die besondere Mobilität des G1-Roboters. Seine Standfestigkeit stellt er unter Beweis, indem er sich auch durch Tritte gegen seine Beine nicht aus der Ruhe bringen lässt. Außerdem legt er Sprünge hin – auch auf einem Bein. Die maximale Fortbewegungsgeschwindigkeit liegt bei 2 m/s, ungefähr 7,2 km/h.

Den G1 hat Unitree mit einer Künstlichen Intelligenz ausgestattet, sodass der Roboter durch Imitation und Reinforcement Learning neue Aufgaben erlernen kann. Mit dem Unitree Robot Unified Large Model (UnifoLM) kann das Roboter-Weltmodell erweitert und seine "Intelligenz" ausgebaut werden, heißt es von Unitree.

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Schwere Aufgaben in der Industrie oder in der Pflege kann der G1-Roboter jedoch nicht übernehmen. Er stemmt mit seinen Armen maximal 2 kg. Dadurch eignet er sich in der Industrie eher für Montagearbeiten oder für die Durchführung einfacher Aufgaben im Haushalt.

Für schwerere Arbeiten ist ohnehin Unitrees Top-Modell, der humanoide H1-Roboter, gedacht. Er ist wesentlich leistungsfähiger und stärker, kostet dann allerdings auch etwa 90.000 Dollar. Eine Massenproduktion ist für ihn bisher nicht vorgesehen.

(olb)