Hurrikan Ian: Ganz Kuba ohne Strom, Warnung vor Überschwemmungen in Florida

Auf Kuba sind nach dem Durchzug des Hurrikans Ian über 11 Millionen Menschen ohne Strom. Der Sturm nimmt jetzt Kurs auf Florida.

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Hurrikan Ian über Kuba

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Hurrikan Ian hat in Kuba schwere Zerstörungen angerichtet, im ganzen Land ist in der Nacht zu Mittwoch der Strom ausgefallen. Der staatliche Stromanbieter des Karibikstaats kündigte auf Twitter an, dass die Versorgung in der Nacht und am Morgen (Ortszeit) wiederhergestellt werden soll. Wegen des umfassenden Ausfalls und der damit einhergehenden Störungen auch beim Internetzugang und Telefonverbindungen gibt es bislang nur wenige Informationen aus den betroffenen Gebieten. Ian ist derzeit ein Hurrikan der Kategorie 3 von 5 und auf dem Weg in Richtung Florida. Dort werden katastrophale Überschwemmungen befürchtet.

Ian war mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 205 km/h auf Kuba getroffen, auch wenn das ganze Ausmaß noch unklar ist, ist sicher, dass die Schäden groß sind. Auf der Insel leben über 11 Millionen Menschen. Inzwischen gibt es erste Berichte über Todesfälle infolge von Beschädigungen an Gebäuden. Der Zeitung der Kommunistischen Partei zufolge haben sich Tausende Menschen in Sicherheit gebracht. Der CNN-Korrespondent Patrick Oppmann hat auf Twitter ein Video der überschwemmten Uferpromenade von Kubas Hauptstadt Havanna geteilt.

An der Westküste des US-Bundesstaats Florida werden durch Ian jetzt Überschwemmungen von teilweise dreieinhalb Metern Höhe erwartet. Die betroffene Region hat seit etwa 100 Jahren nicht mehr einen solchen Hurrikan erlebt, warnte Deanne Criswell von der US-Katastrophenschutzbehörde Fema. Auch Menschen, die noch nicht lange in der Region leben und wenig Erfahrung mit solchen Stürmen haben, sollten die Gefahr ernst nehmen. Sogar im Inneren des Landes müsse mit Überflutungen und Tornados gerechnet werden. Unter anderem auf die dort angesiedelte Luftfahrtindustrie könnten in den Tagen nach dem Hurrikan Schwierigkeiten bei den Lieferketten zukommen.

An Floridas Ostküste liegt das Kennedy Space Center, von wo aus eigentlich am gestrigen Dienstag die unbemannte Mondmission Artemis-1 starten sollte. Die Riesenrakete SLS wurde aber zurück in den Hangar gebracht, frühestens Ende Oktober soll ein neuer Anlauf gewagt werden. Der nächste bemannte Flug zur ISS, die Mission Crew-5, soll jetzt frühestens am kommenden Dienstag abheben. Vorgesehen war eigentlich ein Start am Montag.

(mho)