Hynix-Gläubiger stimmen für Verkauf der DRAM-Sparte an Micron

Fast vier Fünftel der Gläubiger des südkoreanischen Chipherstellers sind mittlerweile für die Übernahme der Speicherchip-Sparte durch die US-Amerikaner.

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Vorige Woche haben der US-Chiphersteller Micron und Hynix einen Vorvertrag für die Übernahme der Speichersparte und weiterer Kerngeschäftsbereiche des südkoreanischen Unternehmens unterzeichnet. Das Geschäft stößt offenbar auf Zustimmung bei den Hynix-Gläubigern, 78 Prozent hätten sich bislang dafür ausgesprochen, heißt es in Medienberichten. Zuvor hatten US-amerikanische aber auch asiatische Medien berichtet, mindestens die Hälfte der Gläubiger seien gegen die Übernahme.

Während der Gläubigerversammlung demonstrierten rund 150 Hynix-Mitarbeiter vor dem Versammlungsort in Seoul. Sie fürchten um ihre Arbeitsplätze. Der Protest kann sich aber noch massiv ausweiten: Wie die Financial Times Deutschland schreibt, will der koreanische Gewerkschaftsbund Federation of Korean Trade Unions zu einem Streik aufrufen, falls die Gläubiger zustimmen. Daran wollten etwa 9000 der insgesamt 13.000 Hynix-Mitarbeiter teilnehmen. Die Gewerkschaft glaubt, dass Hynix allein überleben kann und ist deshalb dagegen, den Konzern zu "verramschen", heißt es in dem Bericht.

Das Geschäft war nötig geworden, nachdem der südkoreanische Chiphersteller im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht war. Inzwischen hat sich das Unternehmen wegen der gestiegenen Speicherpreise wieder erholt.

Bei dem Deal geht es um den Verkauf des DRAM-Speichergeschäfts an die US-Amerikaner für 108,6 Millionen Micron-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden US-Dollar. Hynix hatte im vergangenen Jahr auf dem weltweiten DRAM-Markt einen Anteil von 18 Prozent. Mit der Übernahme hätte Micron nach Zahlen der japanischen Finanzzeitung Nihon Keizai Shimbun einen Weltmarktanteil von 40 Prozent und würde damit in der Rangliste vor Samsung Electronics stehen, die dort im vergangenen Jahr wie Micron rund 22 Prozent Anteil hatten. (anw)