Hynix lehnt überraschend Micron-Angebot für DRAM-Sparte ab

Der Vorstand des südkoreanischen Chip-Herstellers hat überraschend den Verkauf unter anderem der Speicherchip-Sparte an den US-Konkurrenten Micron abgelehnt.

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Von
  • Torge Löding

Der Vorstand des südkoreanischen Chip-Herstellers Hynix hat überraschend den Verkauf großer Teile des Unternehmens an den US-Konkurrenten Micron abgelehnt. Noch gestern hatten die Hynix-Gäubiger dem 3,8-Milliarden-Dollar-Deal zugestimmt. In einer Erklärung teilte der Vorstand in Seoul mit, dass die Ablehnung einstimmig beschlossen worden sei.

Hynix-Chef Park Chong-Sup bot seinen Rücktritt an, nachdem der Verkauf nach sechsstündigen Verhandlungen gekippt worden war. Weitere Gespräche mit ausländischen Übernahmekandidaten seien nicht vorgesehen. Im Februar waren bereits Verhandlungen von Infineon und Hynix geplatzt.

Hintergrund des Scheiterns sind die Pläne der Hynix-Gläubiger, die Speicher-Chips komplett oder zum großen Teil aus dem südkoreanischen Unternehmen auszugliedern. Besonders die Gewerkschaften hatten sich mit aller Kraft dagegen ausgesprochen und mit heftigen Streikaktionen gedroht. Der Vorstand lenkte ein -- Hynix könne auch allein überleben, wenn sich die Marktbedingungen erst verbessert hätten, heißt es in der Erklärung. Branchenexperten befürchten nun jedoch einen gegenteiligen Effekt. Sie hatten auf eine Marktbereinigung durch das Zusammengehen der Speicherchip-Sparte von Hynix mit Micron gehofft -- und damit auch auf Preiserhöhungen, die den angeschlagenen Chip-Herstellern aus der Bredouille helfen sollten. (tol)