IBM-Führungswechsel: Virginia Rometty übernimmt die ganze Macht

Eine Ära beim IT-Konzern IBM geht zu Ende: Langzeitchef Sam Palmisano gibt auch seine letzten Posten ab. Damit hat nun eine Frau die Macht bei "Big Blue", wie es bei der deutschen Niederlassung schon seit über einem Jahr der Fall ist.

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Von
  • dpa

Der personelle Wechsel an der Spitze des IT-Konzerns IBM ist komplett: Knapp ein Jahr nach der Bekanntgabe seines Rückzug vom Chefposten gibt Sam Palmisano nun auch das Amt des Vorsitzenden im Verwaltungsrat auf, dem höchsten Kontrollgremium in US-Firmen. Seine Nachfolgerin wird die bereits im Chefsessel sitzende Virginia Rometty. Sie ist damit die unumstrittene neue Herrscherin über "Big Blue".

Palmisano werde zum 1. Oktober aus dem Verwaltungsrat ausscheiden, teilte IBM am späten Dienstag am Firmensitz in Armonk im US-Bundesstaat New York mit. Er bleibe IBM allerdings noch als Berater erhalten bevor er am 1. Dezember ganz in den Ruhestand gehe. Den Chefposten hatte er bereits zum Jahreswechsel abgegeben.

Der 61-Jährige war 2002 als Konzernchef angetreten und ist seit 2003 auch Vorsitzender des Verwaltungsrats. Er gilt als einer der erfolgreichsten Manager der USA. Palmisano hatte den Computerbauer in einen breit aufgestellten IT-Dienstleister umgeformt, dem selbst die Wirtschaftskrise des Jahres 2009 wenig anhaben konnte. Zu seinen Entscheidungen zählte, die traditionsreiche PC-Sparte an das chinesische Unternehmen Lenovo zu verkaufen.

Palmisano und Rometty

(Bild: IBM)

Seine Nachfolgerin Rometty, genannt "Ginni", hatte sich ihre Sporen bei IBM mit der Integration des zugekauften Beratungsgeschäfts von PricewaterhouseCoopers verdient. Die 55-Jährige ist ein Urgestein der Firma. Sie hatte 1981 als Systemtechnikerin angefangen und gehörte später zu Palmisanos wichtigsten Mitarbeitern.

Der heutige IBM-Konzern betreibt Rechenzentren für andere Firmen, verkauft Software oder berät Unternehmen in geschäftlichen Fragen. Das ist wesentlich lukrativer als die Herstellung von Hardware. Andere Computerhersteller wie Hewlett-Packard oder Dell eifern IBM deshalb nach. Vom Hardwaregeschäft der alten "Big Blue" sind im Wesentlichen noch die leistungsstarken Firmenrechner übrig geblieben.

Die Niederlassung der IBM in Deutschland wird bereits seit über einem Jahr von einer Frau geleitet. Dort übernahm im Mai 2011 Martina Koederitz den Vorsitz der Geschäftsführung. (mho)