IBM freut sich über erfolgreiche Geschäfte

Gute Nachrichten hält niemand gerne zurück: Und so verkündete IBM die Bilanzzahlen schon heute vor Börsenstart statt, wie ursprünglich geplant, am Dienstag nächster Woche.

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Von
  • Jürgen Kuri
Mit guten Nachrichten hält niemand gerne lange hinter den Berg. Und nachdem Intel, Apple und Yahoo bereits trotz eigentlich guter Abschlüsse am Aktienmarkt verloren, dachte man sich bei IBM wohl, man müsse etwas für den eigenen Aktienkurs tun. Das ist mit der vorgezogenen Bekanntgabe der Geschäftszahlen auch vorerst gelungen: Im vorbörslichen US-Handel am heutigen Donnerstag stieg der Kurs im Vergleich zum Schluss am Vortag um über fünf US-Dollar auf 95,75 US-Dollar.
Auch wenn die Reaktionen der Börsianer manchen Beobachtern oft seltsam vorkommen mögen, so erscheint dieser Anstieg bei IBM dann doch nicht verwunderlich: Mit einem Umsatz von 25,913 Milliarden US-Dollar und einem Netto-Gewinn von 2,709 Milliarden US-Dollar übertraf der weltgrößte Computerkonzern nicht nur die Ergebnisse des Vorjahrs deutlich, sondern lag auch über sämtlichen Prognosen. Den Netto-Gewinn verdoppelte IBM im vierten Quartal. Bei den Ergebnissen habe man aber auch vom schwachen Dollar-Kurs profitiert, der die Exporte beflügelte -- ein Wermutstropfen für die Bilanz, da die Steigerung des Umsatzes, rechnet man die Wechselkurseffekte heraus, statt bei 9 nur bei 1 Prozent liegt.
IBMs Service- und Consulting-Sparte, die mittlerweile für fast die Hälfte der Gesamtumsätze des Konzerns sorgt, konnte im abgelaufenen Quartal alleine Verträge über 17,3 Milliarden US-Dollar abschließen -- im dritten Quartal waren es noch 15 Milliarden US-Dollar. Damit lag die Abteilung weit über den Prognosen von 14 Milliarden US-Dollar; der in der Bilanz verbuchte Umsatz stieg um 8 Prozent auf 11,4 Milliarden US-Dollar (bei gleichbleibenden Wechselkursen wäre es ein Rückgang um 1 Prozent gewesen).
Die Hardware-Umsätze stiegen um 12 Prozent auf 9,1 Milliarden US-Dollar (ein Zuwachs von 4 Prozent ohne Wechselkursschwankungen). Auch die lange als Sorgenkind gehandelte Personal Systems Group trug dazu ihren Anteil bei: Sie konnte den Umsatz um 16 Prozent auf 3,5 Milliarden US-Dollar steigern; IBM führte dies vor allem auf erfreulich hohe Umsätze mit PCs und mobilen Geräten zurück. Die Software-Gruppe konnte beim Umsatz 12 Prozent (2 Prozent bei konstanten Wechselkursen) auf 4,3 Milliarden US-Dollar wachsen.
Kein Wunder, dass sich IBM-Chef Sam Palmisano für seine Verhältnisse geradezu ausgelassen zeigt: "Wir gehen mit Schwung ins Jahr 2004. Wir sind begeistert über unsere Aussichten für dieses Jahr und die folgenden." Die Ergebnisse wären nicht zu schaffen gewesen, meinte Palmisano, hätte IBM nicht auch während der Flaute investiert und um die Marktführerschaft im besonders profitablen Unternehmensmarkt gekämpft.
Für das Gesamtjahr 2003 verkündete IBM einen Umsatz von 89,1 Milliarden US-Dollar nach 81,2 Milliarden im Vorjahr. Der Nettogewinn lag 2003 bei 7,6 Milliarden US-Dollar nach 3,6 Milliarden im Jahr 2002.
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei IBM in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 19.350 Mio. 1.520 Mio.
2/00 21.700 Mio. 1.900 Mio.
3/00 21.800 Mio. 2.000 Mio.
4/00 25.600 Mio. 2.700 Mio.
1/01 21.040 Mio. 1.750 Mio.
2/01 21.600 Mio. 2.000 Mio.
3/01 20.400 Mio. 1.600 Mio.
4/01 22.800 Mio. 2.330 Mio.
1/02 18.500 Mio. 1.190 Mio.
2/02 19.600 Mio. 56 Mio.
3/02 19.800 Mio. 1.300 Mio.
4/02 23.670 Mio. 1.020 Mio.
1/03 20.065 Mio. 1.384 Mio.
2/03 21.631 Mio. 1.705 Mio.
3/03 21.522 Mio. 1.785 Mio.
4/03 25.913 Mio. 2.709 Mio.