IBM kündigt Netzwerkprozessoren an

Gerade erst vorgestellt, bekommt Intels Internet Exchange Architecture schon Konkurrenz.

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Von
  • Jürgen Kuri

Gerade erst vorgestellt, bekommt Intels Internet Exchange Architecture schon Konkurrenz. Nachdem IBM seine klassische Netzwerkhardware für Router und Switches an Cisco abgestoßen hat, will man Intel nun auf dem schnell wachsenden und lukrativen Markt der Netzwerkprozessoren mit einer eigenen Architektur Paroli bieten.

Als erstes Produkt soll der Network Processor als Multiprotokoll-Routing-Engine Durchsatzraten bis zu 4 Gigabit pro Sekunde ermöglichen. Erste Prototypen will IBM zum Ende des Jahres vorstellen. Der Processor for Network Resources, vor allem für Hubs und Switches gedacht, soll noch dieses Jahr in Serienreife herauskommen. Gemeinsam mit C-Port möchte IBM zudem eine Standard-API entwickeln, die Entwicklern die Erstellung von Anwendungen ermöglicht, die direkt auf die Netzwerkprozessoren zugreifen.

Netzwerkprozessoren können die fest verdrahten Chips in allen Netzwerkgeräten ersetzen: Spezialisierte Chips ermöglichen zwar hohe Durchsatzraten, Änderungen erfordern aber immer einen Austausch der kompletten Hardware-Logik. Netzwerkprozessoren sind dagegen zwar besonders für Kommunikationsaufgaben ausgelegt, bieten aber einfache Aktualisierungen und Erweiterungen durch neue Software. Dadurch umgeht man zwei Probleme, die bislang unterschiedliche Herangehensweisen erforderten: Besonders schnelle Router etwa mussten mit Spezialchips aufgebaut werden; bei möglichst weitgehender Flexibilität dagegen wurden Standard-Prozessoren eingesetzt, denen man die Kommunikationsfunktionen per Software beibrachte - was nicht gerade der Geschwindigkeit zu Gute kam. Netzwerkprozessoren sollen die Vorteile beider Konzepte miteinander vereinbaren: Die Geschwindigkeiten, die sie bei Beibehaltung der Flexibilität erreichen, dürften denen von fest verdrahteter Logik entsprechen. (jk)