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IBM will Middleware-Anbieter Crossworlds kaufen

Volker Weber

Crossworlds entwickelt und vertreibt so genannte EAI-Software für die Integration von Softwaresystemen etwa von SAP, Peoplesoft oder Siebel.

IBM beabsichtigt, den Middleware-Anbieter Crossworlds [1] für 129 Millionen US-Dollar in bar zu kaufen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden soll die Übernahme im ersten Quartal 2002 abgeschlossen sein. Ähnlich wie beim Kauf des Datenbankanbieters Informix [2] will IBM die Mitarbeiter des Unternehmens übernehmen und die Produktlinien fortführen.

Crossworlds entwickelt und vertreibt so genannte EAI-Software (Enterprise Application Integration) für die Integration von Softwaresystemen etwa von SAP, Peoplesoft oder Siebel. Seit seiner Gründung hat sich Crossworlds dabei stark an IBMs Strategie angelehnt: Mehr als 80 Prozent der Kunden setzen nach Aussagen von Crossworlds-Chef Alfred J. Amoroso IBM-Middleware ein.

Das Unternehmen ging im Juni 2000 an die Börse. Von einem Ausgabekurs von 10 US-Dollar stieg das Papier innerhalb von drei Monaten auf 25 US-Dollar, um dann mit dem Rest des Marktes bis Anfang dieses Jahres auf rund 4,50 US-Dollar abzusacken -- bei diesem Kurs hielt sich Crossworlds aber bis jetzt. Im Fiskaljahr 2000 erwirtschaftete Crossworlds mit 350 Mitabeitern einen Umsatz von 52 Millionen US-Dollar.

Interessant wird das Unternehmen für IBM weniger aus finanziellen Gründen, sondern eher durch die damit erworbene Technologie und das anwendungs- und industriespezifische Know-how. IBM beabsichtigt, das Websphere-Portfolio durch diese Akquisition zu stärken. Steve Mills, Chef der IBM Software Group, sprach von einer Konvergenz von Applikations- und Integrationsserver. Die Zusammenführung unterschiedlicher Softwaresysteme soll zunehmend in die Middleware verlegt werden. Crossworlds ergänzt hier vor allem das bisherige IBM- Produkt Websphere Business Integrator. Mills meinte weiter, dass man in einer idealen Welt sicherlich alles über J2EE und Web-Services verbinden könne. Abseits dieses Idealbildes sei es jedoch erforderlich, vorhandene Systeme über Adapter und Connectoren zu verbinden. (Volker Weber [3]) / (jk [4])


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https://www.heise.de/-50218

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.crossworlds.com
[2] https://www.heise.de/news/IBM-kauft-Informix-37985.html
[3] http://vowe.de/send_mail.html
[4] mailto:jk@heise.de