IBM will Teile der Power-Prozessoren offen legen

IBM plant eine Community rund um die Entwicklung der Power-Prozesoren aufzubauen. Diese soll bei künftigen Entwicklungen ein Mitspracherecht haben.

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Von
  • Benjamin Benz

Auf einer Präsentation in New York ("Power Everywhere") gab IBM bekannt, Chip- und Software-Entwicklern mehr Einblick in die Power-Architektur und Mitspracherechte bei der Weiterentwicklung der Prozessoren zu gewähren. Damit erhofft sich Big Blue eine Community rund um die Power-Platform zu schaffen. Die Kontrolle über zentrale Komponenten der Prozessor-Architektur wie den Befehlssatz bleiben aber weiterhin exklusiv bei IBM. Für den Rest der Architektur spricht IBM etwas vage von einem "offenen Steuerungsmodell".

Auf der Homepage des Herstellers steht das Power Architecture Pack zum Download bereit. Das kostenlose Evaluationskit enthält eine graphische Entwicklungsumgebung, mit der Entwickler eigene System-on-Chip-Designs mit Power-Kern entwickeln und evaluieren können.

Dieser Ansatz erinnert an den von ARM, neben Intel (Xscale-Prozessoren) der schärfste Konkurrent von IBM im Markt der Embedded-Prozessoren. ARM lizenziert seine Prozessorkerne als IP-Cores (Intellectual Property) und bietet viel Support rund um diese an. Zur Unterstützung der Entwickler plant IBM den Aufbau so genannter Power Architecture Center, die sowohl beraten, als auch fertige Designs zertifizieren sollen. In einer zweiten Phase will IBM diese Zentren dann an Drittanbieter auslagern.

Neuer Kunde für Powerprozessoren ist Sony, der seine nächste Version der Playstation mit Chips von IBM ausstatten wird. Auch im militärischen Bereich ist IBM ein neuer Deal geglückt: In einer 80-Millionen-Dollar-Kooperation mit L-3 Communications sollen in den nächsten fünf Jahren kundenspezifische Chips auf Power-Basis für Verteidigung und Luftfahrt entwickelt werden. In China hat die Global-Brands-Manufacture (GBM), Teil der PouChen Gruppe, erhebliche Mengen an Power-Prozessoren für ihre Produkte der Unterhaltungselektronik gekauft.

Nicht nur im Embedded-Bereich hat IBM Neuerungen vorgestellt: So war in New York der Power-5 zum ersten Mal zu sehen. Zukünftige Power-Chips sollen sich sogar selbst rekonfigurieren und so ihre Leistung und Architektur an den Bedarf anpassen können. (bbe)