IBMs Supercomputer durchbricht 100-TeraFlop/s-Marke

Mit mehr als 135 TeraFlop/s ist der BlueGene/L der US-amerikanischen Atomsicherheitsbehörde doppelt so schnell wie sein kleiner Bruder, der direkt bei IBM steht und offiziell noch die Top-500-Liste der Supercomputer anführt.

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Von
  • Oliver Lau

Der von IBM gebaute Supercomputer der National Nuclear Security Administration (NNSA) hat einen neuen Linpack-Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Mit rund 135 TeraFlop/s durchbricht der in den Lawrence Livermore National Laboratories (LLNL) beheimatete BlueGene/L erstmals die Mauer von 100 TeraFlop/s und würde sich damit an die Spitze der aktuellen Top-500-Liste der Supercomputer setzen. Der nunmehr zweite auf der Liste ist zwar ebenfalls einer von IBMs BlueGene/L-Rechnern, bringt es aber mit gut 70 TeraFlop/s nur auf gut die halbe Linpack-Leistung.

Die im Vergleich zum bisherigen Spitzenreiter doppelte Leistung haben die Wissenschaftler erreicht, indem sie einfach die Anzahl der Racks von 16 auf 32 aufgestockt haben -- IBMs BlueGene-Systeme skalieren offensichtlich nahezu linear. Aber damit ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht: Es können noch weitere 32 Racks in Betrieb genommen werden, was einer theoretischen Linpack-Leistung von 270 TeraFlop/s entspricht. In der Endausbaustufe verfügte der BlueGene/L dann über mehr als 130.000 PowerPC-CPUs, die über insgesamt 32 Tebibyte (TiB) Hauptspeicher verfügen. Ein Tebibyte entspricht ungefähr einem Terabyte.

Erst im Herbst vergangenen Jahres hatte der in Rochester stationierte bisherige Spitzenreiter den japanischen Earth Simulator vom ersten Platz verdrängt. Mit seinen über 5000 NEC-SX6-Vektorprozessoren führte der Earth Simulator zwei Jahre lang die Liste an; nun darf er mit seinen 36 TeraFlop/s nicht einmal mehr ein Plätzchen auf dem Podest einnehmen. (ola)