IBM legt bei Supercomputer BlueGene/L kräftig nach

So einen Endspurt kurz vor der Bekanntgabe der neuen Top500-Liste der Supercomputer gab es noch nie: IBM verdoppelt noch einmal die Leistung des Spitzenrechners.

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Von
  • Andreas Stiller

So einen Endspurt, kurz vor der Bekanntgabe der neuen Top500-Liste der Supercomputer, gab es noch nie. Auf der Schlussgeraden legte IBM noch ein, zwei Gänge zu und verdoppelte schnell noch die Zahl der Prozessoren im BlueGene/L-System. Damit hievte IBM dessen Linpack-Leistung auf vermutlich über 70 TeraFlop/s.

Erst vor fünf Wochen hatte IBM mit 16.000 BlueGene-Prozessoren den japanischen Spitzenreiter Earth Simulator überholt, wurde in der Zwischenzeit aber wieder von dem Itanium-Cluster der NASA abgehängt. Nun müssen sich die NASA, Intel und SGI wohl doch mit dem zweiten Platz begnügen, denn das Columbia-System kam nach den letzten veröffentlichten Zahlen auf 42,7 Teraflop/s. Nach internen Testergebnissen sind inzwischen zwar schon 51,9 TeraFlop/s erreicht worden -- vielleicht inzwischen mit schnelleren Itanium-Prozessoren sogar etwas mehr --, aber 70 TeraFlop/s sind kaum drin. Der zwei Jahre lang führende Earth Simulator mit seinen über 5000 NEC-SX6-Vektorprozessoren wird mit 35,8 TeraFlop/s dann nur noch den Bronze-Platz der neuen Top500-Rangliste halten.

Auch mit den jetzt 32.000 Prozessoren ist erst die Hälfte des geplanten Ausbaus des BlueGene-Systems erreicht. Eine offizielle Erklärung der Auftraggebers Lawrence Livermore National Lab zu dem vom amerikanischen Energieministerium finanzierten Supercomputer wird für den heutigen Donnerstag nach kalifornischer Zeit erwartet.

Die trotz der Vorabverlautbarungen mit Spannung erwartete Bekanntgabe der neuen, 24. Top500-Liste mit den endgültigen Daten ist für den kommenden Montag in Pittsburgh vorgesehen -- am Samstag beginnt in der Stadt in Pennsylvania die Supercomputerkonferenz SC2004. (as)